Andacht vom 13.03.2008:
Burnout nach dem Höhepunkt
Er [Elia] aber ging hin in die Wüste eine Tagesreise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, Herr, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter. 1. Könige 19,4
Kaum zu glauben! Diese Bitte entringt sich dem Propheten Elia, als er hört, dass die rachsüchtige Königin Isebel ihn zum "Abschuss" freigegeben hat. Dabei hatte er nur den Willen Gottes ausgeführt, die falschen Götzen entlarvt und die Baalspriester ausgeschaltet. Nun musste er die Folgen fürchten, die seine Treue ihm einbrachte. Doch wer im Auftrag Gottes handelt, kann ihm getrost auch die Konsequenzen überlassen. Wusste Elia das nicht? Doch, dennoch klagt er, "Es ist genug!" Am liebsten wollte er sterben. Er argwöhnte, Gott habe ihm zu viel auferlegt, und sehnte sich heraus aus der Überforderung. Noch sollte Elia verschiedene Aufgaben in der Kraft Gottes erfüllen. Dann erst nahm ihn Gott tatsächlich hinweg, aber nicht ins Reich des Todes, sondern in die himmlische Herrlichkeit.
Klagen und seufzen wir auch manchmal, wenn wir uns im Dienst Gottes überfordert fühlen? Dann sollten wir uns wieder daran erinnern, dass Gott uns stets hilft, Erleichterung schafft und von aller Last befreit.
Im Jahre 1722 reiste Hans Egede, der erste Missionar auf Grönland, in den hohen Norden. Auf der Fahrt wurde das Schiff vom Eis eingeschlossen. Der Kapitän hatte keine Hoffnung mehr und forderte die Passagiere auf, sich auf das Sterben vorzubereiten. Egedes Frau verlor allen Mut. Er aber wandte sich im Gebet an den Herrn und erinnerte ihn an die bisherige wunderbare Führung und an die Erlebnisse des Apostels Paulus auf dessen Fahrt nach Rom. Noch während des Gebets wich alle Unruhe und Furcht von ihm. Er wurde so getrost, dass er auch den anderen Mut zusprechen konnte. Bald klärte das Wetter auf, das Eis zerbarst, und Grönland wurde glücklich erreicht. Jahre später überfiel auch ihn die Verzagtheit, und er wollte in die Heimat zurückkehren.
Nun war es seine Frau, die ihn aufrichtete und an Gottes Auftrag erinnerte. Egede blieb auf seinem Posten und durfte schon bald erleben, wie sich die Herzen der Eskimos dem Evangelium öffneten.
Siegfried Wixwat
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.