Andacht vom 27.03.2008:
Tatsächlich?
Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Matthäus 28,18
Mit diesem Satz aus seinem "Missionsauftrag" sagt Jesus allen Nachfolgern volle "Rückendeckung" zu. Im Lukasevangelium wird sogar hinzugefügt: "Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden." (Lk 10,19)
Solche Aussagen werfen auf die oft gestellte Frage, warum Gott "das" zulässt, ein neues Licht! Leid und Schmerz in der Nachfolge Jesu sind möglich und haben viele Ursachen. Manchmal mag es uns wie eine Art Prüfung vorkommen, ob wir unser Vertrauen und unsere Hoffnung allein auf Gott setzen wollen. Und der Apostel Paulus erklärt, dass Gott für diejenigen, die ihn lieben, "alle Dinge zum Guten mitwirken" lässt (Rö 8,28 EB).
Die Kirchengeschichte und Berichte aus dem Leben vieler Christen zeigen, wie bei ihnen der Glaube trotz Schwierigkeiten und Widerständen nicht ins Wanken geriet. Sie hatten es gelernt, Gottes Macht und Herrlichkeit freudig zu vertrauen. Und im Dienst für ihn haben sie stärkende Erfahrungen gemacht.
Als Petrus nach der Ermutigung durch Jesus auf dem Wasser des Sees Genezareth zu laufen begann, versank er erst dann, als er erschrocken auf Wind und Wellen achtete, anstatt sich auf Jesu Macht zu verlassen. Doch der zog ihn mit den Worten aus dem Wasser: "Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?" (Mt 14,31) Gott zu lieben heißt auch, ihm voll zu vertrauen!
Dann wird er uns in Not vollen Situationen niemals untergehen lassen! Aber alles dient zu unserem Besten. Und manchmal erleben wir ja auch ganz unmissverständlich, wie Gott bei uns wunderbar eingreift.
Wer Gottes Allmacht an sich selber erfahren hat, kann sie auch denen gegenüber glaubhaft bezeugen, die noch auf der Suche sind. Wir dürfen ihnen Mut machen, es in kleinen und größeren Schwierigkeiten des Lebens mit ihm zu versuchen.
In der Weiterführung des Andachtstextes hat Jesus mit seiner Macht auch den Auftrag begründet: "Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker..." (V. 19). Indem wir das tun oder zumindest versuchen, es zu tun, werden wir immer wieder eines der größten Wunder Gottes erleben: dass Menschen sich von ihm total verändern lassen, mit ihm gehen und ihm vertrauen lernen. Und das stärkt auch unsern eigenen Glauben.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
