Andacht vom 25.05.2008:
Weggehen, wiederkommen, abholen?
Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Johannes 14,3
Für viele Menschen in Deutschland ist der Tag der "Himmelfahrt Jesu" nichts anderes als ein arbeitsfreier Tag, ein Feiertag, der irgendwann zum so genannten "Vatertag" auserkoren wurde. Doch für jeden Christen darf dieser Tag ein Feiertag im doppeltem Sinne sein: dass die Rückkehr, also die Wiederkunft Jesu vorausgesagt ist und stattfinden wird!
In den Tagen von seiner Auferstehung bis zu seiner Himmelfahrt stärkte Jesus das Vertrauen der Jünger. 33 Jahre lang war er auf dieser Erde gewesen. Während dieser Zeit hatte er Verachtung, Beschimpfung und Spott ertragen, war verworfen und gekreuzigt worden Aber jetzt, als er im Begriff stand zu seinem himmlischen Vater zurückzukehren, gab er seinen Jüngern einen klaren Auftrag und versprach ihnen die nötige Kraft dazu. Jesus versicherte ihnen: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." (Mt 28,20) Und dann war seine Stunde gekommen, in der er als Überwinder, zum Thron Gottes zurück sollte. Und während die Jünger ihrem scheidenden Herrn nachschauten, hörten sie die Stimme eines Engels sagen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. (Apg l,10f)
Ja, derselbe Jesus, der neben ihnen gegangen war, der mit ihnen geredet und gebetet hatte, der vor ihnen das Brot gebrochen hatte, der mit ihnen zusammen in ihren Booten auf dem See gewesen war und noch am selben Tage mit ihnen mühsam den Ölberg erstiegen hatte - der selbe Jesus hatte sie nun verlassen, um den himmlischen Thron mit seinem Vater zu teilen.
Die Engel versicherten ihnen, dass derselbe Jesus, so wiederkommen würde, wie er aufgestiegen war. Und Johannes, der alternde Apostel, der wegen seines Glaubens auf die Gefangeneninsel Patmos verbannt wurde, schreibt an die Gemeinden: "Siehe, er kommt in den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen ..." (Offb 1,7) Dann wird sich des Herrn Verheißung im Ausgangstext erfüllen, die er seinen Jüngern einst gegeben hatte.
Bald wird jener Tag kommen, wo unser Herr und Heiland sein Versprechen einlöst und sein ewiges Reich aufrichten wird - Bist du bereit ihm zu begegnen? Freust du dich schon auf deine neue Heimat, die er dir liebevoll vorbereitet hat? Der heutige Tag ist eine gute Gelegenheit wieder neu darüber nachzudenken.
Vera Syring
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
