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Andacht vom 07.06.2008:

Warum, warum?

Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der Herr sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. 1.Mose 4,3-5

Wer kennt schon den Amerikaner Alan Shepard? Fünf Wochen nach Juri Gagarin war er der zweite Mensch im Weltall. Niemand kennt seinen Namen, doch hatte er die gleiche Erfahrung, hat die gleiche Leistung erbracht, nicht weniger Anstrengung, Ausbildung, Selbstaufopferung und Risiko. Das Leben ist ungerecht. Die Menschen sind ungerecht, oder Kain würde aus seiner Erfahrung sagen: Gott ist ungerecht!

Am Anfang der Geschichte Kains steht die Erfahrung der Ungerechtigkeit, und das ist eine urmenschliche Empfindung. Das ist die Erfahrung von Menschen, die an schweren Krankheiten leiden; von armen Menschen, die den Wohlstand der Reichen sehen. Diese Welt ist ungerecht.

Die Frage nach dem Warum schwebt über dem ersten Teil dieser Ur-Erzählung. Der Text nennt uns keinen Grund. Es soll keine Erklärung dafür geben, weil nämlich genau das unsere menschliche Erfahrung immer wieder ist, dass wir vor der Frage nach dem Warum wie vor einer unüberwindbaren Mauer stehen.

Wie reagieren wir auf Enttäuschungen? Kain tut es, indem er um sich schlägt und seinen Bruder Abel trifft, der keine Schuld hatte. Auch das sind wir, wenn wir zornig sind, in der Familie oder in der Gemeinde.

Im Laufe dieser Geschichte, in der Kain zum Brudermörder wird, spricht Gott viermal zu ihm. Gott bemüht sich wirklich um ihn, warnt ihn, wirbt um ihn, und am Ende, wenn wir Menschen Kain schon längst aufgegeben und weggeschlossen hätten, uns auf der Straße schockiert von ihm abgewendet hätten, hören wir Gottes gnädige Stimme. Gott hat das letzte Wort. Er "entsorgt" diesen Rebellen nicht einfach. Er bekommt das so genannte Kainszeichen (V. 15) und sichert Kain seinen Schutz zu. Er gibt ihm eine zweite Chance, ein zweites Leben. Sicher, er trägt die Folgen seiner Tat, doch für den Rest seines Lebens weiß er sich unter dem Schutz Gottes. Er, der den Bruder nicht schützte, wird von Gott beschützt.

Ich finde, es lohnt sich, diesen Gott näher kennen zu lernen, ihn in meinen Alltag hineinzulassen, die zweite Chance anzunehmen, die er immer wieder gibt. Und wenn ich mich ungerecht von ihm behandelt fühle, dann tue ich gut daran, es ihm direkt zu sagen, und nicht andere darunter leiden zu lassen.

Dennis Meier

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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