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Andacht vom 24.06.2008:

Der Mann in Altea

Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern. Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Jakobus 2,19.20

Seit über 30 Jahren kehre ich immer wieder an den gleichen Ort zurück, um dort Urlaub zu machen. Das ursprünglich kleine und verschlafene Fischernest hat sich inzwischen zu einem sehr beliebten und leider auch (über)bevölkerten Ferienort an der Costa Bianca entwickelt. Ausländer, aber auch immer mehr Spanier verbringen ihre Ferien oder gar ihre Pensionszeit in Altea. Es sind nicht gerade die Ärmsten, die sich hier niederlassen. In den letzten zehn Jahren haben sich die Immobilienpreise verdreifacht. Einheimische müssen wegziehen, weil sie die Mieten und die Wohnungspreise nicht mehr zahlen können.

Beim Hafen, in dem millionenteure Yachten liegen, lebt in einem Autowrack, wie in einer anderen Welt, ein Obdachloser. Er geht an Krücken, sein Gesicht ist von Wunden und Blutergüssen gezeichnet. Warum lebt er ausgerechnet hier, neben all dem Wohlstand und Prunk? Mein erster Gedanke: Welch ein Kontrast! Welch ein Armutszeugnis für unsere westliche Wohlstandsgesellschaft! Des Öfteren fahre ich mit dem Auto am Hafen und an dem roten, rostigen Auto vorbei. "Papi, warum wohnt dieser Mann im Auto? Warum sind die Fenster zerschlagen und mit Plastiksäcken zugeklebt?" Bohrende Fragen meines vierjährigen Sohnes auf dem Rücksitz, auf die ich keine Antwort weiß. Warum? Weil ich gegen mein Gewissen handle und nicht anhalte. Ich nehme mir nicht die Zeit, den Mann anzusprechen und ihn zu fragen. Ich nehme mir nicht die Zeit, ihm Verständnis, Würde und Liebe entgegenzubringen, ihm zuzuhören. Schließlich bin ich ja im Urlaub!

Wirklich helfen ist schwer. Hätte ich denn sein Problem lösen und seine Situation grundlegend verändern müssen? Ein liebevolles Lächeln und etwas zu essen hätten vielleicht schon genügt, um einen Tag seines Lebens heller zu machen. Tja, da hat der Mann eben Pech gehabt. Könnte es sein, dass ich es bin, der eine lebensverändernde Begegnung und einen Blick in das Antlitz Gottes verpasst hat?

Der zweite Gedanke: Wenn Martin Luther Recht hat, wenn er sagt: "Gute fromme Werke machen nimmermehr einen guten frommen Mann, sondern ein guter frommer Mann macht gute Werke", wie ist es dann um mich bestellt?

Lasst uns nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Evangeliums sein.

Christian Frei

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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