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Andacht vom 26.06.2008:

Als mein Leben bebte

Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an. Sacharja 2,12

Plötzlich bin ich hellwach. Was war das? Der Boden unter mir hat sich bewegt. Schon wieder diese ruckartigen Erdstöße. Ich springe aus dem Bett, renne zum Fenster. Es ist Nacht, stockfinstere Nacht. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkenne ich das geöffnete Haupttor des Gefängnisses. Was ist mit den Gefangenen? Sind sie noch da? Bestimmt nicht! Sie sind sicher auf und davon. Als Gefängnisaufseher hafte ich dafür, dass niemandem die Flucht gelingt. Mir bleibt keine Wahl. Ich muss mir das Leben nehmen. Diese Katastrophe bedeutet für mich das Ende.

Ich stürze ins Freie, sehe auch die anderen Tore offen und zücke mein Schwert. Da schreit jemand so laut er kann: "Tu dir nichts an; denn wir sind alle noch hier!" (Apg 16,28) Wer ist dieser geheimnisvolle Fremde, den man gestern Abend zusammen mit einem Begleiter eingeliefert hat? Warum ist er nicht geflohen? Warum sind auch alle anderen noch da? Als ich in den Kerker laufe, erkenne ich den Fremden inmitten der Gefangenen, wie er beruhigend mit ihnen spricht. Zitternd werfe ich mich ihm zu Füßen. Er sagt: "Steh auf!" Als ich ihn und seinen Begleiter heraus führe, beginne ich zu begreifen, dass das Erdbeben irgendwie mit diesen Fremden zu tun hat. Plötzlich höre ich mich sagen: "Liebe Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden?" (Apg 16,30)

Diese Nacht veränderte mein Leben. Der Schöpfer des Universums hatte durch das Erdbeben Gefängnistore geöffnet. Aber eben nicht nur das. Auch mein Herz steht seither weit offen. Ich will mehr wissen über diesen Gott, der eingegriffen hat, weil man seine Boten ungerecht behandelt hat. Wie groß und mächtig muss dieser Gott sein. Alles will ich wissen über ihn, dem die Menschen so wichtig sind. Noch im Morgengrauen wurde ich von dem Mann Gottes getauft. Was bin ich froh, dass mein falsches Tun nicht mehr zählt, weil Jesus, der Gesalbte, wie mir Paulus erzählte, dafür mit seinem Blut bezahlt hat. Der Sohn Gottes ist zu uns Menschen gekommen? Er hat sich selbst für uns geopfert? Wie tief muss seine Liebe sein. Für mich ist das alles neu. Vieles verstehe ich auch noch nicht, aber was ich in dieser Nacht erlebt habe, lässt mich daran glauben, dass Jesus auch mein Retter ist. Zumindest hat er mich durch Paulus davor bewahrt, meinem Leben ein Ende zu machen. Wie froh bin ich, dass ich noch einmal neu beginnen kann, ich, der Gefängnisaufseher von Philippi.

Kurt Piesslinger

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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