Andacht vom 28.06.2008:
Klingt einfach, ist einfach
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1. Petrus 5,7
Innerhalb von zwölf Monaten hat dieses Wort des Apostels Petrus es "geschafft", von einer "Randbemerkung" des Neuen Testaments zu einem meiner Lieblingstexte zu "avancieren". Zunächst ist mir das gar nicht sonderlich aufgefallen, aber dann stellte ich plötzlich fest, dass in den Briefen der Bibelfernkursteilnehmer aus Bayern, die ich gegenwärtig beruflich betreuen darf, immer wieder dieser Text auftauchte. Und es waren (und sind) nicht die großen Themen des Wortes Gottes, die ihnen am meisten zu Herzen gehen, sondern es ist vor allem dieser kurze Satz, der ihnen Trost und Zuversicht vermittelt.
Seit ich das buchstäblich Tag für Tag erlebe, ist dieser Text für mich zu einem ganz besonderen Bibelwort geworden, denn durch "meine" Fernkursteilnehmer habe ich selbst ganz neu gelernt, Gott bewusst beim Wort zu nehmen - eine immer wieder höchst faszinierende Angelegenheit!
Es beginnt ja schon damit, dass der Apostel hier ausdrücklich von "allen" unseren Sorgen spricht. Daraus schließe ich, dass der Allmächtige sich nicht nur für die großen Fragen des Universums, den Lauf der Planeten oder das Schicksal der Nationen interessiert, sondern sich auch um dich und mich und unseren täglichen "Kleinkram" kümmert. Aber darf man das wirklich annehmen? Wäre es nicht die pure Vermessenheit, den Schöpfer und Erhalter allen Lebens mit meinen immer wiederkehrenden gesundheitlichen Unpässlichkeiten, der Frage nach der neuen Wohnung oder gar der Bitte um die dringend benötigten Urlaubsfinanzen zu belästigen? Aber wo "alle" unsere Sorgen steht, da ist auch wirklich alles gemeint. Mehr noch: Fast scheint es so, als würde Petrus übertreiben, denn er spricht nicht nur von "allen" Sorgen, sondern ermutigt uns sogar ausdrücklich, diese Gott buchstäblich vor die Füße zu werfen -hat man so etwas schon mal gehört und gelesen?
Ja, genau so steht es in der Bibel, und was Gottes Wort sagt, das gilt - auch und gerade dann, wenn es um die vermeintlichen Kleinigkeiten deines und meines Lebens geht. Und die größten und eindrucksvollsten Erfahrungen mit Gott erlebt man nachweislich nicht in der Kirche, sondern im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz - kurz: mitten in der Welt. Heute lädt er dich ein, ihn beim Wort zu nehmen. Nimm seine Einladung an - es könnte der spannendste Tag deines Lebens werden!
Friedhelm Klingberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.