Andacht vom 30.06.2008:
Dialog mit dem Höchsten
Wer sollte dich, Herr, nicht furchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden. Offenbarung 15,4
Wenn ein Mensch sich als Geschöpf Gottes erkennt, wenn ihn die ungeheure Größe des Wesens seines Schöpfers beeindruckt, dann betet er seinen Schöpfer an. Es wird sogar eine Zeit kommen, gemäß unserem Andachtswort, in der alle Völker Gott anbeten. Wenn das so ist, dann sollten wir uns jetzt schon Gedanken um unsere Form der Anbetung machen.
In manchen Gemeinden geschieht das schon, allerdings in negativer Weise. Dort weiß man, wie Gott nicht angebetet werden soll. Man zählt dann einige Dinge auf: Haltungen, Instrumente, Lieder usw. Jesus sagt in Johannes 4,24: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." Es scheint also weniger um Formen zu gehen als vielmehr um das Verhältnis des Menschen zu Gott. Der Geist Gottes ist der Vermittler, und als "Wahrheit" werden in der Bibel Jesus Christus und das Wort Gottes genannt.
Wer wissen will, wie man in biblischer Zeit anbetete, der lese einfach die überlieferten Gebete der Frauen und Männer im Alten und Neuen Testament. Dann werden sich zwei Erkenntnisse einstellen, nämlich was Anbetung ist und wie sie praktisch aussehen kann.
Im Dank an Gott rede ich mit ihm über das, was er für mich getan hat. In der Anbetung sage ich ihm, was er für mich ist. Und so beginnen in der Bibel die Gebete größtenteils mit der Feststellung: Gott ist ewig, mächtig, gnädig und voller Mitleid. Oder man rühmt die Verheißungen Gottes und beruft sich auf sie. Ein paar Beispiele wären: Elieser (1 Mo 24,27), Salomo (1 Kö 8,23.24), Mose (Ps 90,1-3), Maria (Lk 1,49.50), die Gemeinde (Apg 4, 24.25).
Sagen wir doch Gott heute einmal bewusst, was er für uns ist, was er uns bedeutet!
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.