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Andacht vom 30.07.2008:

Nur drei Bücher ...

Wenn wir aber unsere Sünden bereuen und sie bekennen, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen. 1. Johannes 1,9 (Hoffnung für alle)

Als 1945 nach Kriegsende das totale Chaos herrschte und jeder versuchte, in aufgebrochenen Läden und Fabriken etwas zu "organisieren", habe auch ich aus der örtlichen Leihbücherei, bei der die Tür offen stand, drei Bücher mitgenommen. Ich sah darin kein Unrecht, und auch mein Gewissen meldete sich nicht zu Wort. Ich war der Ansicht: Es nehmen doch alle, was sie nur greifen können. Ich war damals zwölf Jahre alt und freute mich über die vielen schönen Bilder in den Büchern. Nach geraumer Zeit wurde die Volksbücherei wieder geöffnet. An einem Anschlag las ich den Satz, der mich fortan nicht mehr losließ: "Wir bitten, die gestohlenen Bücher zurückzubringen."

Gestohlen - das stach ins Herz. Hatte ich gestohlen? Ich wehrte mich gegen diesen Gedanken, und doch war mir bewusst: Die Bücher gehören dir nicht. In einem großen, tiefen Schrank hatten mir meine Eltern ein Fach für meine Bücher eingeräumt. Die drei aus der Bibliothek entwendeten stellte ich in die hinterste Ecke, damit ich sie nicht sehen musste. Doch als ich mich entschloss, Jesus nachzufolgen, wurde mir klar: Diese Sache muss in Ordnung gebracht werden!

Es kostete mich große Überwindung, die drei Bücher zu nehmen und zur Bibliothek zu gehen. Als ich die lange Schlange bei der Bücherausleihe sah, schreckte ich zurück: Sollten alle anderen mithören, was ich einzugestehen hatte? Doch als ich endlich an der Reihe war, bekannte ich offen: "Ich habe diese drei Bücher damals nach Kriegsende gestohlen, und ich möchte sie zurückgeben."

Eine große Freude über den Sieg, den Jesus mir geschenkt hatte, kehrte in mein Herz ein. Johannes schreibt: "Wenn wir sagen, wir seien ohne Schuld, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns." (1 Jo 1,8 NL)

Sündenvergebung können wir nur erhalten, wenn wir ehrlich unsere Schuld eingestehen. Jesus sagt von sich: "Ich bin ... die Wahrheit" (Jo 14,6). Satan nennt er den "Vater der Lüge" (Jo 8,44). Wenn wir uns selbst belügen, stehen wir unter dem Einfluss Satans. Wer zu Jesus gehören will, muss seine Sünden bereuen und bekennen. Nur dann kann Jesus sie auch vergeben.

Kurt Selchow

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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