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Andacht vom 03.11.2008:

Der ungedankte Segen

Der Herr denkt an uns und segnet uns; er segnet das Haus Israel, er segnet das Haus Aaron. Psalm 115,12

Wie gut ist es, zu wissen: Gott ist bei uns mit seinen Gedanken, mit seinem Herzen. Wir brauchen ihn nicht erst auf uns aufmerksam zu machen. Er ist uns gegenüber niemals gleichgültig oder teilnahmslos. Er kümmert sich sogar um das Haar auf unserm Haupt. Er denkt Tag und Nacht an uns; wünscht und gibt uns, was zu unserm Besten dient. "Groß sind deine Wunder und deine Gedanken", betet der Psalmdichter (40,6). Gottes gute Gedanken über uns sind seine Pläne mit uns. Sie haben unsern gesamten Alltag mit allem, was er uns bringt oder von uns fordert, zum Inhalt; aber nicht nur das, sondern auch unsere Zukunft, ja das Ziel unseres Lebens. Der Herr selbst sagt: "Mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft." (Jer 29,11 GNB)

Gott denkt an uns. Wir verstehen sein Denken zwar nicht immer; es ist uns zu hoch; unsere Gedanken sind nicht seine Gedanken, und wir sind ihnen in keiner Weise gewachsen. Aber wir dürfen wissen: Sein Denken und Handeln ist auf Frieden und Heil ausgerichtet. Segen ist Wohl-Tat. Und alles, was er gibt, ist Segen: Saat und Ernte, Sommer und Winter, Frost und Hitze, Tag und Nacht. Das gilt in der Natur, aber auch in unserem Leben. Hoch und Tief, Sonnenschein und Regen, Freude und Leid. Kann nicht auch Last - selbst wenn wir sie als Ballast empfinden - Segen sein, weil Gott für unser Leben Tiefgang und die nötige "Schwimmfähigkeit" bei "stürmischer See" schaffen möchte? Gott jedenfalls segnet uns so, dass sein Denken über uns Wirklichkeit wird und zur Vollendung kommt, so dass wir reife Persönlichkeiten werden und das Ziel unseres Lebens erreichen.

Zwei Segensgüter seien hinzugefügt. Der Herr segnet uns mit seinem Wort, das zur Lebensbewältigung verhilft und den Glauben an Jesus weckt; das Hoffnung und Heilsgewissheit schenkt; das den Maßstab für Glaube, Leben und Dienst bildet; das uns Nahrung für den inneren Menschen gibt. Sein Wort ist uns Freude und Gewissen, Licht und Wegweisung, Nahrung und Schwert. Welch ein Segen, Gottes Wort zu haben!

Gott segnet uns mit dem Sabbat, der uns eine Lust, ein Vergnügen ist; ein Geschenk gegen Hektik und Stress, gegen Versklavung und Egoismus, gegen Diesseitsgläubigkeit und allen Machbarkeitswahn. Ein Geschenk, das Heil und Genesung, Gemeinschaft und Hoffnung auf die Ewigkeit in sich birgt und vermittelt. Welch ein Segen, den Sabbat zu haben! Wirklich: "Der Herr denkt an uns und segnet uns."

Hartwig Lüpke

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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