Andacht vom 12.11.2008:
Glanzleistung durch ungewohnte Kraftquelle
Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt. Philipper 4,13 (Hoffnung für alle)
Bei der Olympiade 1956 in Melbourne gewann der Neuseeländer Norman Read im 50-Kilometer-Gehen die Goldmedaille. In glühender Hitze lief er einsam durch die Straßen von der australischen Großstadt. Der nächste Läufer traf erst zwei Minuten später am Ziel ein, der dritte fünf Minuten nach Read. Als seine Anhänger Autogramme von ihm erbaten, schrieb Norman Read hinter seinem Namen den Zusatz Phil. 4,13. Seine Fans meinten, das bedeute wohl, dass er in Philadelphia die Meile in 4 Minuten und 13 Sekunden gelaufen sei. Als man, um sich zu vergewissern, nachfragte, bezeugte er seinen Glauben und bekannte unmissverständlich, woher er seine Kraft nahm. Er ließ eine Bibel holen und las den Text laut vor.
Der Apostel Paulus wird in der Bibel als ein Mensch beschrieben, der viele große Leistungen für die Sache Gottes vollbrachte. Er beschreibt seine Kraftquelle so: "Christus, der mit seiner Macht in mir wirkt, schenkt mir die Kraft dazu." (Kol 1,29 Hfa) Paulus verwendet in mehreren seiner Briefe das Bild eines Wertkampfs. Den Philippern schreibt er: "... Ich will alles vergessen, was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir. Mit aller Kraft laufe ich darauf zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen." (Phil 3,13.14 Hfa)
Gerade Paulus musste erleben, dass es im Werk Gottes nicht auf menschliche Kraft ankommt. Gott hat sich ihm in besonderer Weise offenbart. Der Herr sagte zu ihm: "Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir." (2 Ko 12,9 Hfa). Und so bekennt er: "Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir." (V. 20)
Vertrauen wir auf Gottes Allmacht und Stärke, dass er uns Kraft schenkt, wenn wir sie brauchen, dass er uns schwach sein lässt, wenn es nötig ist. Mögen wir, wie Paulus, immer unser Ziel vor Augen haben, uns nicht mit unnötigem Ballast der Vergangenheit das Leben schwer machen, sondern mutig, überzeugt und mit aller Kraft nach vorne schauen, um eines Tages das Ziel, ein Leben in Gottes Herrlichkeit, zu erreichen.
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
