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Andacht vom 28.11.2008:

Lass ihn noch ein Jahr ...!

Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang gekommen und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft? Lukas 13,7

"So hau ihn ab!" Kaum zu glauben, aber hier handelt es sich tatsächlich um ein Bibelwort, obwohl es eher nach einer Schlagzeile in der auflagenstärksten deutschen Tageszeitung klingt.

Wie oft wird die Leistung oder das Verhalten eines Menschen ähnlich verkürzt dargestellt - er wird kurzerhand in eine Schublade gesteckt. Viele Vorurteile basieren auf dieser Grundlage. Dazu gehören solche Aussagen wie: "Das ist eine "Sekte". Eben "Ausländer". "Typisch Frau". Das so genannte Mobbing hat hier seine Wurzeln. Keiner macht sich die Mühe, die Vorurteile zu prüfen oder sich ernsthaft mit dem Arbeitskollegen zu beschäftigen. Wie oft ertönt in Sportstadien der Schlachtruf "Haut ihn ab!", weil man mit der Leistung des Trainer oder eines Spielers nicht zufrieden ist. Einige fangen damit an, und Tausende stimmen ein. So ähnlich hat man Jesus ans Kreuz gebracht. Die Mehrheit ist empfänglich für Vereinfachungen, und es finden sich immer Leute, die sie auf den Weg bringen.

Es lohnt sich, den betreffenden Bibelabschnitt, dem der Andachtstext entnommen ist, näher anzusehen. Wir werden merken, dass plötzlich ein völlig anderes Bild entsteht. Jesus erzählte, wie ein Mann einen Feigenbaum in bestes Umfeld pflanzte, ihn hegte und pflegte, aber dann vergeblich auf Frucht wartete. Als der Baum nach dem dritten Jahr immer noch keine Früchte trug, gab er die Order, ihn abzuhauen. Ein Arbeiter bat jedoch um Aufschub: "Lass ihn noch!". Er wollte im folgenden Jahr seine Anstrengungen verdoppeln, um noch bessere Voraussetzungen für Frucht zu schaffen. Der Besitzer ging darauf ein.

Jesus hat den Ausgang der Geschichte offen gelassen. Vielleicht hat der Baum ja wirklich noch Frucht gebracht.

Worauf legen wir das Gewicht: "Hau ihn ab!" oder "Lass ihn noch!"? Beide Aufforderungen für sich allein sind nur halbe Wahrheiten. Mit dieser Bildgeschichte wollte Jesus zeigen, dass Gott nichts unversucht lässt, um Menschen zur Umkehr zu bewegen. Wie schnell sind wir dabei, andere fallen zu lassen oder uns gegen sie zu stellen, weil wir uns nicht die Mühe machen, sie näher kennen zu lernen. Ich bin sicher: Im Herzen Gottes dominiert klar das "Lass ihn noch!".

Wilfried Krause

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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