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Andacht vom 29.11.2008:

Groß- und Kleinsichtigkeit

Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. 1. Johannes 4,10

Das Märchen "Die Schneekönigin" von H. Chr. Andersen erzählt von einem Spiegel, an dem der Teufel seine Freude hat. Der Spiegel macht alles Gute und Schöne klein und das Unschöne riesengroß. Andersen erzählt, wie der Teufel seine Gehilfen in die Welt schickt, um dafür zu sorgen, dass alle Menschen in diesen Spiegel schauen. Sie sollen erschrecken vor ihrem eigenen Zerrbild.

Zuletzt beschließt der Teufel, Gott selbst diesen Spiegel vorzuhalten. Er lässt ihn in den Himmel tragen, doch je höher es geht, desto mehr erzittert der Spiegel. Schließlich stürzt er auf die Erde. Dort zerspringt er in unzählige Splitter. Die fliegen in alle Richtungen und verteilen sich über die ganze Welt. So geraten sie in Brillen und Fensterscheiben, und wo immer sie hinkommen, machen sie das Gute klein und verzerren das Böse zu großen hässlichen Masken.

Ein uraltes Phänomen: Wir Menschen haben offenbar die Neigung, uns gern und intensiv mit dem zu beschäftigen, was missraten ist. Zum Beispiel haben viele Autofahrer den Eindruck, dass sie viel öfter an eine rote als an eine grüne Ampel kommen, fühlen sich aufgehalten und genervt - vor allem, wenn sie es eilig haben. Dieser Effekt lässt sich auch in den Nachrichten beobachten. Nur selten wird von dem berichtet, was gelingt, viel häufiger sind Katastrophen und Störungen das Thema. Wir Menschen scheinen Störungen zu brauchen und leiden zugleich unter ihnen. Hat uns vielleicht der Teufel mit seinem Zerrspiegel im Griff?

Gibt es denn keinen anderen Spiegel? Einen, der das Gute groß macht? Doch! Wer in diesen Spiegel schaut, erkennt seine eigene Liebenswürdigkeit, den guten Kern. Wie und wo man so etwas findet, sagt uns die Bibel. Sie erzählt davon, dass Gott die Menschen liebt. Er liebt sie unerschütterlich, egal wie lieblos und gemein sie untereinander sind. Mit seiner Liebe will er die Hässlichkeiten überwinden, die Sünde. Gott lässt die Menschen strahlen. In seinem Spiegel rückt nicht das Störende in die Mitte, sondern das, was schön ist und liebenswert. Und davon lässt sich bei jedem Menschen etwas finden. Die Kunst besteht nur darin, diesen Spiegel zu benutzen. Und wer hinein geschaut hat, sieht sich selber, sieht die anderen, sieht die ganze Welt mit den Augen Gottes und weiß: "Ihr Lieben, hat Gott uns so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben." (1 Jo 4,11)

Beate Strobel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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