Andacht vom 05.07.2004:
Licht in der Nacht
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12
Zu den schönsten Städten der Welt zählt Rio de Janeiro/Brasilien. Nähert man sich nachts vom Meer dem Hafen, taucht aus der Dunkelheit zuerst ein Lichtpunkt auf. Aus ihm wird ein Kreuz. Hat das Schiff dann den Hafen erreicht, so ist aus dem Kreuz ein leuchtender Christus mit ausgebreiteten Armen geworden. Auf dem 700 Meter hohen Corcovado, dem "Zuckerhut" steht am Rande der Stadt eine 40 Meter hohe Christusstatue aus Stein. Einer, der diesen Christus betrachtete, schrieb:
"Ich habe dieses Steinbild aus nächster Nähe erlebt, als ich mit dem Auto in einer halsbrecherischen und gefährlichen Fahrt auf die Höhe des Corcovado fuhr und von dort oben einen unvergleichlich schönen Blick ins weite Land hatte. Man kann diesen Anblick mit Worten nicht beschreiben. Die Brasilianer sagen, der Corcovado sei der Berg, auf den der Teufel Christus geführt habe in der Stunde der Versuchung, um ihm von dort oben die ganze Welt mit ihrer Herrlichkeit zu zeigen. Wenn es Abend ist, wird das Christusbild von Scheinwerfern angestrahlt. Dann leuchtet der Christus vom Berge über die Weltstadt mit ihrem Hasten und Jagen, über den Hafen mit seinen tausend Lichtern, hinaus ins Weltmeer. Die meisten in Rio sehen das kaum noch. Sie sehen es nicht vor lauter Lichtreklame und dem Glanz ihrer Großstadtstraßen."
Sie sehen ihn nicht. - Allzu viele begnügen sich mit den künstlichen "Eintagslichtern" dieser Welt. Die Seeleute von Rio wissen: Dort, wo das Licht vom Berge herableuchtet, ist der Hafen, dahin geht unsere Fahrt, dort sind wir zu Hause.
Wer Jesus Christus, dem "Licht der Welt", nach folgt, wird nicht nur Licht sehen, sondern "wird das Licht des Lebens haben".
Lothar Reiche
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.