Andacht vom 27.01.2009:
Unser Drei-Stufen-Leben
Denn wir alle müssen vor Christus erscheinen, wenn er Gericht hält. Dann wird jeder Mensch bekommen, was er verdient, je nachdem, ob er in seinem irdischen Leben Gutes getan hat oder Schlechtes. 2. Korinther 5,10 (Gute Nachricht Bibel)
In Carl Zuckmayers Roman "Der Hauptmann von Köpenick", gibt es eine sehr beeindruckende Szene. Der aus dem Gefängnis entlassene Wilhelm Vogt findet bei einem Verwandten eine Unterkunft. Beide Männer unterhalten sich über das Leben. "Und dann, eines Tages, stehst du eines Tages vor Gott, dem Vater. Und er fragt dich: ,Wilhelm, was hast du gemacht mit deinem Leben?' Dann muss ich sagen: ,Fußmatten habe ich im Gefängnis geflochten!' Und Gott wird sagen: ,Dafür habe ich dir das Leben aber nicht geschenkt. Was hast du denn wirklich mit deinem Leben gemacht? War das wirklich alles?'"
Eine Frage, die sich jeder von uns eines Tages stellen wird, spätestens am Ende des Lebens. Was haben wir mit unserem Leben gemacht, mit unserer Zeit, Kraft, unseren Talenten und Gaben? Gott wird uns am Ende nicht nach Leistungen und Erfolgen fragen, sondern nach Vertrauen, Glauben und Liebe. Gott wünscht sich nichts mehr, als dass wir unser Leben mit seiner Liebe, seiner Gnade und seiner Vergebung füllen und erfüllt leben.
Wir leben in drei Stufen: Es beginnt mit dem irdischen Leben, das wir von unseren Eltern empfangen und von Gott geschenkt bekommen haben. Weil dieses Leben vom ersten Tag an durch die Sünde belastet ist, brauchen wir eine Erneuerung, die Begegnung mit Gott, die Entscheidung für ihn, um in einer "zweiten Geburt", der Taufe, das geistliche Leben zu empfangen - die zweite Stufe. Wenn wir dieses zweite Leben geschenkt bekommen, uns daran festgehalten und es überzeugt gelebt haben, erleben wir die dritte und letzte Stufe: das ewige Leben! Auf einer neu geschaffenen Erde mit paradiesischen Zuständen. Mit einem neuen Körper, makellos, gesund und erlöst von allem Leid, das uns auf der "alten Erde" belastet hat.
Es liegt allein an uns, was wir aus unserem Leben machen. Gott hat bereits alles für uns getan, wir müssen uns nur noch für ihn entscheiden. Wichtig wird am Ende sein, was wir mit seiner Liebe, seinem Wort, seiner Vergebung und Versöhnung gemacht haben. Ob sie unser Lebensinhalt und -Ziel waren, wir anderen Menschen davon begeistert erzählt haben. Das wird alles sein, was am Ende zählt und wichtig ist!
Gabriele Baur
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.