Andacht vom 11.07.2004:
Ein morsches Fundament
Wer meine Worte hört und sich nach ihnen richtet, wird am Ende dastehen wie ein Mann, der überlegt, was er tut, und deshalb sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht, die Flüsse über die Ufer treten und der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, stützt es nicht ein, weil es auf Fels gebaut ist. Matthäus 7,24.25 (Die Gute Nachricht)
Die auf Pfählen erbaute Lagunenstadt Venedig gehört zu den reizvollsten Städten Europas. In ihrem Zentrum ragt gegenüber der Basilika San Marco der ehrwürdige Kampanile 99 Meter hoch in den blauen Himmel. Unten in seinem Eingangsbereich studiere ich anhand von Fotos und Texten seine Geschichte. 1902 eilte durch ganz Europa die Nachricht: Urplötzlich ist der Glockenturm umgefallen und hat mit seinen roten Backsteinen den ganzen Markusplatz übersät. Niemand hatte zuvor irgendwelche Mängel bemerkt. Als Ursache fand man schließlich heraus: Die in den Meeresboden eingerammten Balken waren morsch.
Jeder, der mit Bauen zu tun hat, weiß, wie wichtig das Fundament ist. Das gilt auch für unser Leben. Nur ein festes Fundament, das selbst bei außergewöhnlichen, unvorhersehbaren Belastungen standhält, kann uns vor dem Zusammenbruch bewahren.
Gott hat uns eine unzerstörbare Grundlage gegeben: sein Wort. Darauf können wir unser Leben aufbauen. Wer sich in allen Bereichen danach richtet, wird sein Leben meistern und am Ende nicht enttäuscht sein.
In der Heiligen Schrift gibt Gott uns auch Wegweisung für jeden neuen Tag: brauchbare und zeitlos gültige Maßstäbe für Gut und Böse, für das, was uns fördert oder uns schaden kann. Die Bibel will nicht nur unser Verhältnis zu Gott ordnen, sondern auch unser Leben mit anderen Menschen in dieser heillosen Welt. Wer das erkannt hat, wird freudig und gern sein Leben auf dieses Fundament gründen.
Wir können unserem Herrn nicht genug danken für den Reichtum, den wir täglich aus seinem Wort empfangen!
Joachim Hildebrandt
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.