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Andacht vom 18.02.2009:

In den Wehen der Weltgeschichte

"Was kein Auge jemals sah, was kein Ohr jemals hörte und was sich kein Mensch vorstellen kann, das hält Gott für die bereit, die ihn lieben." 1. Korinther 2,9b (Hoffnung für alle)

Zwei ungeborene Babys - zweieiige Zwillinge - unterhalten sich im Bauch der Mutter: "Puh", stöhnt der junge, "ist das eng hier! Man kann sich gar nicht richtig strecken." - "Mach dich nicht so dick", schimpft die Schwester, "ich brauche auch Platz." - "Mir reicht's, ich will hier raus!", schnauft der Junge. "Was meinst du mit ,raus'? Das hier ist unsere Welt. Eine andere kenne ich nicht", sagt das Mädchen. "Aber es muss noch was anderes geben", beharrt der Junge, "was wir hier erleben, kann doch nicht alles sein? Da, hörst du das? Diese weiche, hohe Stimme?" - "Ja, und jetzt dieser warme, tiefe Ton ... Wer mag das sein?" - "Jedenfalls möchte ich dorthin. Da draußen ist etwas Helles, ich nenne es - Licht. Und das Licht ist gut." - "Woher weißt du das?" - "Ich ahne es, und ich sehne mich nach diesem Licht. Ich will dorthin."

Vielleicht schüttelt jetzt mancher den Kopf über diese Geschichte: "Blödsinn! Ungeborene können noch nicht klar denken und schon gar nicht reden. Die Sprache muss sich ja erst entwickeln." Einverstanden. Aber übertragen wir mal die Argumente dieser beiden auf das Denken vieler erwachsener Menschen. Kommt uns hier etwas bekannt vor? Auch in uns kämpft die Sehnsucht nach einer besseren Welt gegen die Angst vor dem Unbekannten. "Der Mensch ist unheilbar religiös", sagte ein weiser Mann. Wir sind eben nicht mit der Welt zufrieden, in die wir eingeklemmt sind, wir wünschen uns eine andere, strecken uns aus nach "Licht" und Freiheit, nach Erfüllung, nach Raum zur freien Entfaltung.

Gott hat uns all dies in seinem Wort angeboten. Er selbst will dafür sorgen, dass wir zu dem heranreifen, was wir eigentlich sein sollen - nicht mehr Babys in der Fruchtblase, sondern starke, liebevolle Menschen, die Gottes Kinder sind, weil sie zu ihm gehören wollen und die seinem Sohn Jesus immer ähnlicher werden.

Eines Tages wird auch für uns der "Geburtstermin" kommen. Die ersten "Wehen" der Weltgeschichte kündigen sich bereits an. Wenn Jesus zurückkehrt, werden wir zum Licht durchstoßen und all das Wunderbare sehen, das Gott für uns vorbereitet hat. Seine Stimme können wir jetzt schon hören, sanft und warm, voller Liebe: Er wartet auf uns!

Sylvia Renz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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