Andacht vom 14.03.2009:
Keine stille sondern eine ,laute Post'
Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen und dem künftigen Geschlecht erzählen die Ruhmestaten des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. Psalm 78,3.4 (Elberfelder)
Der Glaube kommt vom Hören und Erleben. Asaf, dem Psalmschreiber, war das bewusst. Er hatte von seinen Eltern die Geschichten über Gott und dessen Wirken an seinem Volk gehört. Immer wieder. Als Gute-Nacht-Geschichte, in der Familienandacht, zwischendurch, im Kindergottesdienst. Von dem erzählen, was Gott getan hat, ist ein ganz wichtiger Bestandteil der religiösen Erziehung. Asaf hatte so eine Erziehung bekommen. Sein Glaube ist dadurch gewachsen. Er wurde von Generation zu Generation weitergegeben, und doch ist es kein anerzogener Glaube geblieben; er ist zum persönlichen Glauben Asafs geworden.
Dabei war sich Asaf im Klaren darüber, wie wichtig die Geschichten über Gott für ihn waren. Wenn sie nicht weitergegeben werden, können sie leicht in Vergessenheit geraten. Darum schrieb er als Unterweisung dieses kunstvoll gestaltete Lied auf. Dort erzählte er von all den Taten und Wundern Gottes und rühmte seine Größe.
Zum Weitererzählen gehören aber nicht nur die Taten Gottes, die uns in der Bibel vorliegen. Dies ist nur eine Auswahl, die getroffen wurde. Die letzten Ereignisse der Bibel liegen fast zweitausend Jahre zurück. Doch Gott wirkt auch in der Zeit danach und in unserem eigenen Leben, in unseren Familien.
Neben die biblischen Berichte über Gott gehören auch die persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen. Sie sind ein großer Teil der Familiengeschichte. Das eigene Erleben mit Gott gehört zum Glauben, ist ein lebens- und überlebensnotwendiger Bestandteil und darf und muss an die nächste Generation - und an die Glaubensfreunde - weitergegeben werden.
Marc Trautvetter
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.