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Andacht vom 15.03.2009:

Kindermund

Doch Jesus rief die Kinder zu sich und sagte: "Lasst die Kinder zu mir kommen, und haltet sie nicht zurück! Denn für Menschen wie sie ist Gottes neue Welt bestimmt." Lukas 18,16 (Hoffnung für alle)

Manchmal frage ich mich, wo wir Großen eigentlich unsere Augen haben, wir, die wir alles zu wissen glauben und uns um alles kümmern. Ich weiß wirklich nicht, warum wir dreißig, vierzig, fünfzig Jahre lang auf dieser Welt leben, um eines Tages festzustellen: Das Wesentliche sehen wir gar nicht.

Mir ist es kürzlich so ergangen, als ich mit zwei Kindern einen Ausflug machte. Das Mädchen hatte eine Puppe bei sich, und als ich mit dem Jungen spielte und dabei die Kleine weniger beachtete, drückte sie die Puppe an sich, und irgendwie sprach sie mit diesem Stück Zelluloid. Plötzlich fühlte ich, welche Kraft in einem solchen Kind steckt: die Fantasie, mit der es sich aus der Einsamkeit rettet, die Zwiesprache, die in Wahrheit ein Monolog ist. Kinder können träumen und sich ihre eigene Welt zurecht bauen. Das Fohlen auf der Weide - es hatte so traurige Augen wie das kleine Mädchen - kam näher, und die beiden unterhielten sich miteinander. Es fragte das Fohlen, wo es denn eigentlich schlafe ... Auf der Rückfahrt erzählte mir das Mädchen, dass das Pferd ihm tatsächlich eine Antwort gegeben habe. Kinder sind Könige in ihrem Reich - und am Anfang ist allemal die Liebe. Vergessen wir Großen das nicht viel zu oft?

Dann kommt so ein Kind und lehrt uns: Man kann eine Kaufhauspuppe lieben, man kann mit Pferden sprechen, man kann Wolken vom Himmel zaubern, man kann auf einem Sonnenstrahl reiten und - man kann Liebe finden, wo immer man will, ganz einfach: indem man Liebe gibt. Sicher: Wir können nicht einfach wie Peter Pan durchs Leben schweben, und natürlich können wir nicht alles, was uns stört und ängstigt - flugs! - mit einem Zauberstab vertreiben und uns in eine Scheinwelt stürzen. Aber dass es mehr gibt, als dem Geld und dem Zeitmangel hinterher zu jagen, mehr als Fakten, analytische Daten und technische Probleme, und dass man ab und zu ein wenig träumen darf, das kann man an der Hand eines Kindes neu entdecken.

"Danke für den schönen Ausflug heute!", sagte die Kleine, als ich sie am Abend zu Hause ablieferte und wir uns zum Abschied im Arm hielten. "Das Fohlen hat mir gesagt, dass es heute Nacht bei seiner Mama schläft. So wie ich!"

Beate Strobel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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