Andacht vom 15.07.2004:
Die Einladung
Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraße und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Lukas 14,23
Nur ein Gleichnis. Jesus hat es erzählt, um deutlich zu machen, an welche Adresse sich die Einladung Gottes zum "großen Abendmahl" vor allem richtet. Es sind diejenigen von den "Hecken und Zäunen", die Menschen von der Straße. Ihnen sind die Türen weit geöffnet. Und viele folgen der unverhofften Einladung.
Nur ein Gleichnis? Nie war die Botschaft Jesu aktueller als in unserer Zeit. Die Zentren unserer Städte sind voll von Hoffnungslosen und entwurzelten Menschen. In Büros, Fabriken oder Kaufhäusern - Menschen ohne Lebenssinn und Perspektive. Die Frage nach ihrer persönlichen Zukunft beantworten sie schonungslos. Sie wissen nicht Bescheid über das Woher, Wohin und Wozu ihrer Existenz. Angesichts dessen verkommt der Wert eines Lebens zur Schleuderware. Und dabei sind gerade sie von Jesus Christus eingeladen. Sie müssen es nur endlich erfahren! Es muss ihnen gesagt werden!
Erkennen wir die große Verantwortung, die uns durch dieses Gleichnis Jesu übertragen wird?
Wir haben es gut, brauchen heute nicht mehr unbedingt auf die Landstraßen und an die "Hecken und Zäune" zu gehen, um Menschen die Einladung Jesu zu überbringen. Wir müssen auch nicht unbedingt die Vergnügungsviertel unserer Städte aufsuchen, um die "schwersten Fälle" herauszufinden. Das wird nur selten unsere Aufgabe sein. Aber vielleicht wartet unser Nachbar, unser Kollege, die Frau von nebenan schon lange darauf, dass wir ihnen etwas davon mitteilen, was unser Leben und unseren Glauben sinnvoll macht. Und das erfordert wirklich Mut.
Willst du nicht heute um diesen Mut bitten? Du wirst sehen, es lohnt sich!
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.