Andacht vom 17.03.2009:
Mit Gott auf Tuchfühlung
Mose, Aaron, Nadab, Abihu und die siebzig Sippenoberhäupter stiegen auf den Berg Sinai, und sie sahen den Gott Israels. Der Boden unter seinen Füßen leuchtete wie mit Saphiren bedeckt, blau und klar wie der Himmel. Die ausgewählten Männer, die mit Mose auf dem Berg waren, durften Gott sehen, ohne dass er sie tötete. Dann aßen und tranken sie in seiner Gegenwart. 2. Mose 24,9-11 (Hoffnung für alle)
Eine faszinierende Begebenheit: Gott offenbart sich, 74 Männer essen und trinken in seiner Gegenwart, und Gott tötet die Männer nicht, obwohl sie ihn sehen. Er zeigt, dass sich keiner vor ihm zu fürchten braucht. Welch einen Eindruck muss das bei diesen Männern hinterlassen haben: Ein Gott, bei dem sie feiern können, der ihnen ganz nahe kommt!
Gott begegnet Menschen auf ganz natürliche Weise. Sein Glanz und sein großer Reichtum werden offenbar. Wir dürfen wissen, dass Gottes Nähe Entspannung bedeutet. Essen und trinken, das sind Zeichen für Sich-zu-Hause-Fühlen. Wer im Orient Gast ist, steht unter dem Schutz des Gastgebers. Keiner hat das Recht, diese Hausgemeinschaft zu stören oder gar zu zerstören. Bei Gott Gast sein, noch mehr: beim Vater als Tochter, als Sohn zu Hause sein, ist das Größte, was uns in unserem Leben geschenkt wird.
Da verfliegen die Ängste. Wir dürfen eine enge Beziehung zu Gott haben, ihn und seine Gegenwart genießen. Dadurch gewinnt unsere Persönlichkeit, weil wir uns bewusst machen dürfen, dass die Liebe Gottes zu uns Ent-Spannung bringt und unsere Lebensentscheidungen stärkt. Gottes Gast zu sein, mehr noch: sein Kind zu sein, gibt uns auch Wohnrecht auf der neuen Erde - das Ziel jedes Christen. Das dürfen wir jetzt schon glauben, wissen und feiern.
Als Assoziation zu dem Blau, das in unserem Textabschnitt beschrieben wird, hier ein Zitat von Ulrich Schaffer aus seinem Büchlein Ich liebe... und die Welt entfaltet sich: "Ich liebe das Himmelblau, vor dem die Welt farbiger wirkt. Es ist endlos, und ich weiß, dass es übergeht in das Schwarz des Weltraums ... Ich liebe das Blau als Hintergrund für Herbstfarben, als Gegengewicht zum Grün aufgehender Frühlingssaat, als riesige Kornblume, die über mir wacht, als Meer der Luft."
Ich wünsche dir, dass du dieses Farbenspiel der Natur mit dem Wissen in dich aufnimmst, dass du dich in Gottes Nähe aufhalten darfst und dadurch neue Kräfte in dir frei werden - für ein wohltuendes Alltagsleben.
Hans-Joachim Scheithauer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.