Andacht vom 26.03.2009:
Von Koffern und Vögeln und andern Gedankenflügen
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Offenbarung 21,1
Es macht immer wieder viel Freude, unsere Bibelfernkursteilnehmer auf ihrer ganz persönlichen Entdeckungsreise durch Gottes Wort zu begleiten. Am meisten Spaß habe ich allerdings in der Regel mit "meinen" Kindern, die mit Begeisterung den Kinder-Bibelfernkurs "Tipps für Kids" absolvieren.
In einer der letzten Lektionen erhalten sie die Aufgabe, ein Bild zu malen: "Wie stellst du dir die neue Erde vor?" Da fließen dann die Limonadenströme, und Gebirge aus Gummibärchen und Schokolade beherrschen die Szene.
Dazwischen findet sich manchmal ein geradezu poetischer Satz: "Wir können reisen, wohin wir wollen, und die Vögel werden uns die Koffer tragen." Die Kleine, die ihn schrieb und ein entsprechendes Bild dazu malte, hatte sich offenbar schon ein bisschen mehr Gedanken gemacht und ihre Phantasie fliegen lassen.
Das hat mich nachdenklich gemacht, denn die Frage, um die es ging, ist ja durchaus nicht nur eine Kinderfrage, sondern die dürfen wir uns auch stellen, egal wie alt wir sind. Deshalb habe ich gern die Herausforderung angenommen, als mir eine ganze Schulklasse fröhlich schrieb: "Jetzt möchten wir aber auch von dir ein Bild der neuen Erde sehen!" Na, was das Bild betraf, da musste ich passen, aber beschreiben konnte ich sie schon, diese ganz persönliche "Vision" der neuen Erde.
Nein, ich schrieb nicht von Harfen und Kronen und Straßen aus Gold, sondern zum Beispiel von einer riesigen Bibliothek mit den interessantesten Büchern des Universums; von einem überdimensional großen Fernseher und vielen DVDs, auf denen die wirkliche Geschichte der Welt zu sehen ist; von langen Gesprächen mit den faszinierendsten Persönlichkeiten der Geschichte; von Begegnungen mit Mose und Elia, Petrus und Paulus, und, und, und ...
Während ich das so beschrieb, spürte ich, wie gut es tat, die Gedanken einmal in diese besondere Richtung fliegen zu lassen. Hast du das auch schon mal versucht? Es macht auch die dunkelsten Tage ganz hell, die Phantasie auf Ewigkeit zu schalten. Nimm dir doch heute einfach einmal Zeit dafür.
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.