Andacht vom 13.04.2009:
Der Lebensschalter: Ein/Aus
Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott! Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. Psalm 31,15.16
David bringt in diesem Psalmlied seine Gefühle zum Ausdruck. Es werden menschliche Höhen und Tiefen sichtbar. Zum Beispiel in Vers 10, erster Teil: "Herr, sei mir gnädig, denn mir ist angst!" Doch trotz der unterschiedlichen Empfindungen findet sein Lebenskomm-Pass immer wieder die Richtung: "Meine Zeit steht in deinen Händen." (V. 16)
Aufgrund eines Leidens lag ich in einer Klinik und sollte operiert werden. Als es so weit war und die Ärzte und Helfer sich vorbereitet hatten, kam der leitende Arzt zu mir und erklärte mir noch einmal alle Risiken, die mit dem Eingriff verbunden waren. Deutlich sagte er mir, dass es auch das "Aus" sein könnte. Darauf fragte ich den Arzt, ob er mir Angst machen wollte, denn es wäre mir doch schon alles gesagt worden, und ich hätte auch unterschrieben. Nun, er hielt es für seine Pflicht, noch einmal deutlich zu machen, dass ich den Eingriff auch jetzt noch ablehnen könnte. In diesem Augenblick fiel mir der Text ein: "Meine Zeit steht in deinen Händen", und ich dachte: "Doktor, Gott allein entscheidet, wann der Lebensschalter auf ,aus' gestellt wird." Ich empfand eine noch nie erlebte Sicherheit, und alle Bedenken waren verschwunden. Gott hatte die Führung der Ärzte und meine Begleitung übernommen, und diese Operation wurde für mich zu einer überwältigenden Erfahrung. Als der Arzt fragte: "Alles klar?", konnte ich sagen: "Ja, Gott, passt auf uns auf."
David kommt am Ende seines Lebens zu dem Schluss: "Seid stark, und euer Herz fasse Mut, alle, die ihr auf den Herrn harrt." (Ps 31,25 EB) Gott will uns tragen und trösten. Es liegt an uns, ob wir loslassen und ihm vertrauen.
Herr, gib mir auch heute die Kraft dazu.
Reinhold Schwalm
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
