Andacht vom 27.05.2009:
Gott beschenkt auch seine Feinde
So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. Matthäus 5,45 (Gute Nachricht Bibel)
Wie wird das Sommerwetter? Eine Frage, die nicht nur die Meteorologen beschäftigt. Die Schüler wünschen sich viel Sonne, denn die Freibäder rufen nach ihnen. Die Kleingärtner wünschen sich dagegen genügend Regen und nicht zu viel Hitze. Die Senioren wollen vielleicht Sonne, aber es darf nicht zu heiß werden. Und die arbeitende Bevölkerung stöhnt über zu viel Hitze, aber sonnig soll es dann doch sein - schließlich wird auch das Herz von den Sonnenstrahlen erwärmt, und die Arbeit geht leichter von der Hand.
Nun, wir machen das Wetter zum Glück nicht. Und so nehmen wir es, wie es kommt, mit Sonne und Regen, oder wir fahren in das Urlaubsland, welches das erhoffte Wetter für uns bereithält.
Der Andachtstext steht in einem anderen Zusammenhang, doch Jesus erwähnt das Wetter, um etwas zu verdeutlichen. Der Vater im Himmel schickt Sonne und Regen für Fromme und Ungerechte. Er lässt das Leben mit all seinen Möglichkeiten auch für die Menschen weitergehen, die nichts mit ihm zu tun haben wollen. In seiner Güte wendet er sich ihnen weiterhin zu. Man hat sogar manchmal den Eindruck, es gehe den Gottlosen besser als den Gläubigen.
Wenn Gott dies für seine Feinde tut, dann sollen wir als seine Kinder es auch tun. Jesus ruft uns dazu auf, für unsere Feinde zu beten, sie zu lieben, ihnen Gutes zu wünschen und zu erweisen (s. Mt 5,43-48). Eine echte Herausforderung! Nehmen wir sie an. Beten wir für die Menschen in unserer Umgebung, gerade für die, die uns nicht wohl gesonnen sind. Begegnen wir ihnen mit Wohlwollen. Es wird sie und uns verändern - ganz unabhängig davon, wie das Sommerwetter aussehen mag.
Marc Trautvetter
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
