Andacht vom 16.06.2009:
Bankgespräch
Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervor leuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. 2. Korinther 4,6
Ich sitze auf der zurzeit einzigen sonnenbeschienen Parkbank. Da kommt eine Frau und fragt, ob auf der Bank noch Platz sei. "Freilich", antworte ich, "hier ist nicht nur für eine Person Platz!" Sie nimmt ein Buch zur Hand und will darin lesen. Um mit ihr ins Gespräch zu kommen, frage ich nach dem Titel. Sie zeigt mir das Buch. Meine nächste Frage: "Lesen Sie auch in der Bibel?"
So konnte ich mit ihr über den Glauben sprechen, obgleich ich bald merkte, dass sie darüber nicht viel wusste. Aber sie hörte interessiert zu. Dann sagte sie mit einem Mal: "Wissen Sie, heute morgen hatte ich zufällig unsere alte Familienbibel in der Hand und ahnte nicht, dass ich jetzt ein solches Gespräch führen würde. Es gibt doch so etwas wie Gedankenübertragung!" Es war nicht nur Gedankenübertragung, sondern eine Fügung Gottes, die diese Frau auf mich aufmerksam werden ließ.
Können wir die Feststellung des Paulus bestätigen, dass Gott uns "einen hellen Schein" in unsere Herzen gegeben hat? Die Freude, zu Jesus zu gehören, ist das Licht in uns. Du magst feststellen: "So fröhlich ist mein Leben aber nicht immer!" Lies im obigen Kapitel des Korintherbriefes weiter in den Versen 8 bis 12. Da spricht Paulus davon, durch wie viel Dunkelheit er gehen musste: "Wir sind von allen Seiten bedrängt ... Uns ist bange ... Wir leiden Verfolgung ... Wir werden unterdrückt." Doch jeder dieser Aussagen folgt das "Aber": "Aber wir ängstigen uns nicht... wir verzagen nicht ... wir werden nicht verlassen ..." Trotz aller Schwierigkeiten ist es hell im Herzen des Apostels, weil er sich unter Jesu Führung weiß.
Christus, der Herr der Welt, ist auch der Herr meines Lebens! Weil ich aus seiner Gnade lebe, kenne auch ich den hellen Schein im Herzen. Und nun sagt der Apostel: "... dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes." Richtig, wir sind gemeint, denn zuvor schreibt Paulus: "Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus." (V.5)
Durch seine wunderbare Führung schafft der Herr Gelegenheiten, das Licht des Glaubens an andere weiterzugeben. Vielleicht schenkt er auch dir heute eine solche Begegnung.
Konrad Edel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.