Andacht vom 05.07.2009:
Die Bedeutung von Daniel 8/14
Und er sagte zu mir: Bis zu 2.300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum wieder gerechtfertigt. Daniel 8,14 (Elberfelder)
Was damals für die adventistischen Pioniere ein Zentraltext der Bibel war, entlockt heute manchen nur noch ein müdes Lächeln; sie wissen zwar um eine Datierung dieses Textes bis zum Jahr 1844, können die Zusammenhänge aber kaum erklären. Andere stehen auf dem Standpunkt, es sei für sie nicht von zentraler Bedeutung, ob an einem bestimmten Tag im Himmel die Rechtfertigung des Heiligtums begonnen habe oder nicht. Sie sind der Auffassung, Gott würde die Dinge für sie schon richtig regeln. Es komme ihnen vor allem darauf an, dass sie durch Jesus Christus erlöst seien.
Offensichtlich misst Gott jedoch der Rechtfertigung des (himmlischen) Heiligtums eine so wesentliche Bedeutung bei, dass er uns durch Mose (3 Mo 16) davon berichtet und durch Daniel den entsprechenden Zeitraum im Himmel offenbart. In der Tat, die Rechtfertigung (Luther: Reinigung) stellt in der Universalgeschichte der Sünde einen absoluten Meilenstein dar.
Aus 3. Mose 16 wissen wir, dass die Sünde des Volkes Gottes aus der Stiftshütte (dem Tempel) genommen und auf den Bock Asasel gelegt wurde. Dieser wurde dann in die Wüste geführt, um dort zu sterben. Durch diese symbolische Handlung macht Gott deutlich, wie die Geschichte der Sünde ein für alle Mal zu Ende geht. Die Sünden, die Jesus uns Menschen vergeben hat, können nicht für immer bei ihm "verbleiben". Gott duldet letztlich keine Sünde in seiner Gegenwart. Deswegen hat er bestimmt, dass alle Sünden, die Jesus uns Menschen vergeben und auf sich genommen hat, auf ihren eigentlichen Verursacher, nämlich Satan, zurückgelegt werden. Er allein wird dafür zur Rechenschaft gezogen. Was an Sünden durch das Volk Gottes begangen worden ist, hat Satan angestiftet, und er allein ist dafür verantwortlich. Nicht Jesus oder die Gläubigen, sondern Satan hat deshalb auch die ewigen Konsequenzen dafür zu tragen.
Dies erklärt seinen unbändigen Hass auf die Kinder Gottes, denn er versucht mit allem, was ihm zu Gebote steht, einen Keil zwischen Gott und sein Volk zu treiben. Doch am Ende der Zeit siegt die Gerechtigkeit Gottes. Die Gläubigen, die sich ihm anvertraut haben, sind durch den Tod Jesu frei von der Bedrohung des ewigen Todes, während Satan für ihre Schuld sterben muss. Das vor dem ganzen Universum zu verdeutlichen, ist Aufgabe der Rechtfertigung des himmlischen Heiligtums.
Heinz-Ewald Gattmann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
