Andacht vom 24.07.2009:
Tages-Gespräch
Du, Herr, bist alles, was ich habe; du gibst mir alles, was ich brauche. In deiner Hand liegt meine Zukunft. Was du mir gibst, ist gut. Was du mir zuteilst, gefällt mir. Ich preise den Herrn, denn er hilft mir, gute Entscheidungen zu treffen. Tag und Nacht sind meine Gedanken bei ihm. Psalm 16,5-7 (Hoffnung für alle)
Aus der Begrüßungsrede eines Tages: "Hallo Mensch, schön, dass du aufgewacht bist. Hier bin ich - dein Tag. Danke, dass du mir einen Namen und eine Nummer gibst, das ehrt mich. Obwohl - wenn das nur geschieht, um eine Ablage für deine Termine zu haben, finde ich das nicht sonderlich originell. Ich möchte kein enges Schubfach für dich sein, sondern ein freier Spielraum. Ich bin offen für deine Entscheidungen und freue mich auf deine Lebendigkeit!
Lass dich nicht von den winzigen Zeigern beherrschen, die da auf der runden, platten Zeitmaschine an deinem Handgelenk kreisen. Sie sind rastlos unterwegs, rennen ständig im Kreise und kommen nie an. Wusstest du, dass diese runden Uhren auch lügen? Zeit geht niemals im Kreis, Zeit geht vorwärts. Ein Chronometer sollte eigentlich chronologisch arbeiten und die Abfolge von Ereignissen anzeigen. Ich, der Tag, tue es. Ich bin und bleibe einmalig. Vielleicht wirst du mich heute Abend erleichtert von der Bettkante stoßen - oder dich an mir festklammern. Wie auch immer, ich werde gehen und jüngeren Tagen Platz machen. Aber ich werde meine Spuren hinterlassen und dich verändern. Woher ich komme? Wohin ich gehe? Du hast es gerade gelesen: Gott hat mich zu dir geschickt.
Lass dir übrigens durch die rastlosen Zeiger nicht einreden, du hättest keine Zeit. Ich sage dir: Du hast viel Zeit. Du bist reich, du besitzt mich, das Heute. Teile, verschenke, genieße und nutze mich, aber beklage dich nicht ständig, als wäre ich nicht da. Genug geredet. Machen wir uns auf den Weg." Ulrike Müller
Kein Baumblatt gleicht dem anderen, und auch kein Tag gleicht dem anderen, jeder hat seine Möglichkeiten. Der Tag, an dem ich nicht aus noch ein weiß, an dem ich am liebsten sterben möchte, ist vielleicht der Tag, an dem ich entdecke, wozu ich hier bin.
Erwin Strittmatter
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.