Andacht vom 29.07.2004:
In der Wüste
Das Wild des Feldes preist dich, die Schakale und Strauße; denn ich will in der Wüste Wasser und in der Einöde Ströme geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten. Jesaja 43,20
Als der schwedische Asienforscher Sven Hedin (1865-1952) zum ersten Mal Tibet durchquerte, geriet er in der Wüste in eine bedrohliche Lage. Die Karawane wurde Opfer der Hitze, des Durstes und der Sandstürme. Die Begleiter Sven Hedins und die Kamele lagen sterbend im Wüstensand. Nur er selbst und ein Turkmene waren noch einigermaßen bei Kräften. Die beiden fanden nach qualvoller Wanderung endlich Wasser. Sven Hedin erzählte später: "Wie dieser Trank aus einem Tümpel schmeckte, kann sich keiner vorstellen. Nie ist mir das Leben schöner vorgekommen, reicher und wertvoller als in dieser Nacht am Flussbett des Khotandaria. Und die Zukunft lächelte mich in einem Lichtmeer an..."
Früher oder später wirst du einmal in die Situation geraten, die jener verzweifelten Lage in der Wüste gleicht. Dann wirst du merken, dass dir nichts in der Welt helfen kann, nur eins: das Wort deines Gottes, das "Wasser des Lebens". Dann ist die Gelegenheit, den unschätzbaren Wert göttlichen Zuspruchs zu erfahren. Als ich als junger Mann vor dem Trümmerhaufen meiner Zukunftspläne stand und sich kein Weg öffnen wollte, griff ich zur Bibel. Ich erlebte, dass Gott mich persönlich ansprach. Noch heute sind mir bestimmte Worte aus dem damaligen Erleben kostbar.
Gott will Wasser in der Wüste schaffen, um sein Volk zu tränken. Das bedeutet: Der Höchste will denen, die ihn suchen, all das geben, was ihr Leben sinnvoll, kostbar und froh macht. Sie dürfen, um mit Sven Hedin zu sprechen, die Zukunft wahrhaftig in einem Lichtmeer sehen!
Doch warum warten, bis wir am Verdursten sind? Greifen wir heute zu und machen wir uns die Verheißungen zu eigen, die ER uns zugedacht hat!
Konrad Edel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
