Andacht vom 28.07.2004:
Sicherheit
Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht; denn Gott der Herr ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein Heil. Jesaja 12,2
Kann man sich in einer Zeit wie der unsrigen tatsächlich auf Gott verlassen? Die Wirklichkeit sieht doch nicht so aus, als ob Gott die Zügel in seinen Händen hielte. Schweigt er zu dem vielen Unrecht in Vergangenheit und Gegenwart? Was tut der Schöpfer heute angesichts der Bedrohung und Unsicherheit unserer Zukunft?
Es ist ein großer Irrtum zu meinen, Jesaja habe ruhige und geordnete Zeiten erlebt. Damals befand sich alles in Aufruhr und Umbruch. Jesajas Heimat, das Königreich Juda, wurde unmittelbar von Zerstörung bedroht. Dennoch sagt Jesaja: "Ich bin sicher." Hier klang keine falsche Sicherheit, keine Selbstsicherheit! Die war ihm vergangen, als er vor Gottes Majestät zitternd zu Boden gesunken war. Vielmehr schwang in diesen Worten die Sicherheit eines Menschen mit, der unbedingt mit Gott rechnet. ER behält in allem das letzte Wort. Sogar durch Katastrophen und Vernichtung führt Gott zum Heil. Jesaja gibt uns aus seiner eigenen Erfahrung ein Beispiel: "Ich ... fürchte mich nicht."
Warum kann ich furchtlos sein? Weil Gott mein Leben, mit dem ich in seinen Diensten stehe, in seiner Hand hat. Und weil ich sicher bin, dass ER, der sich meist "im Hintergrund hält", den Menschen deutlich macht, wohin sie ohne ihn geraten. Gott als der Schöpfer ist schließlich der Siegende und der Kommende. Die Zukunft gehört ihm.
Manche Schrecken und Nöte unseres Lebens hat der Herr in der Vergangenheit zugelassen; aber er hat uns immer wieder hindurchgeholfen. Jesaja konnte aus Erfahrung sagen: "Gelobt sei der Herr täglich: Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch." (Ps 68,20)
Immer dürfen wir gewiss sein, dass der allmächtige Gott uns beisteht und uns zu seinem Ziel führt.
Heinrich Wehrmann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.