Andacht vom 02.08.2004:
Leben und Tod
Jesus rief mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Johannes 11,43
Jesus ist der Herr des Lebens. Wenn er befiehlt, muss sogar der ärgste Feind des Menschen, der Tod, weichen. Als Sohn Gottes hat Christus bei der Schöpfung alle Wesen ins Leben gerufen. Als Mensch hatte Jesus Vollmacht, Tote aus ihren Gräbern herauszurufen. Am Ende der Tage werden auf sein Geheiß hin die Toten auferstehen. Lazarus ist der Beweis dafür, dass dem Ruf des Herrn niemand widerstehen kann. Er ist wie ein Pfand für die Möglichkeit unserer Auferstehung.
Doch das neue Leben beginnt nicht erst nach dem Grabe. Wer Jesu Stimme hört, beginnt schon jetzt wirklich zu leben. Dieses neue Leben unterscheidet sich vom Vorleben so grundlegend wie ein Lebender von den Toten. Deshalb spricht die Bibel von Wiedergeburt.
Hast du Jesu Aufforderung zum Leben schon vernommen? Er möchte alle Menschen erwecken. Es gibt welche, die seine Stimme zwar gewahren, aber nicht darauf reagieren. Ist denn das möglich, einem Ruf zu widerstehen, dem sich sogar der Tod beugen muss? Wir stehen hier vor dem Wunder des göttlichen Gnadenangebotes. Jesu Ruf bedarf gewissermaßen der "Antwort" des Menschen. Dieses Geschöpf der Erde, das zum Bilde Gottes gemacht ist, genießt das unerhörte Vorrecht, sich frei entscheiden zu dürfen. Niemand kann dich zwingen, das Angebot zum Leben anzunehmen. Aber wenn du dich dafür entscheidest, wird niemand dich hindern können, denn der Herr des Lebens hat dich gerufen.
Wohin begab sich Lazarus? Da er, nach damaliger Sitte, in Grabtücher eingewickelt war, konnte er nichts sehen. Er folgte einfach dem Klang der Stimme. Wenn du von Jesus ins Leben gerufen worden bist, kannst du ihn zwar noch nicht sehen, aber seine Stimme kannst du vernehmen. Widerstehe nicht dem Ruf! Handle nach dem Willen des Rufenden!
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
