Andacht vom 21.09.2009:
Zufällig zugefallen?
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Matthäus 6,33
"Ich bin so im Stress!", so hört man viele Menschen sagen. Dieser Satz ist inzwischen zu einem Schlagwort geworden. Der Begriff "Stress" stammt aus der englischen Sprache und bedeutet "Druck", auch "Anspannung". Heute bezeichnet Stress eine sich ausbreitende Zivilisationskrankheit. Ohne den Glauben gerät der Mensch immer mehr in den Teufelskreis der Unruhe.
Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma und die einzige Möglichkeit, der Ruhelosigkeit zu entfliehen, besteht darin, der Einladung Jesu zu folgen: "Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben." (Mt 11,28 EB) Aufatmen können - das ist doch der Wunsch jedes Menschen, der sich im Seelen- und Alltagsstress befindet.
Unser Andachtswort fordert uns auf, zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten. Das bedeutet, dass wir unsere Gedanken, unser Wollen und Leben nach einem höheren und bleibenden Ziel ausrichten, und uns nicht in diesem irdischen Dasein verlieren! Ein Leben in der täglichen Gemeinschaft mit Gott, mit Gebet und dem Studium des heiligen Gotteswortes ist eine Kraftquelle für den Tag!
Meine Eltern, die im Masurischen Ostpreußen eine Landwirtschaft hatten, haben es nie versäumt, mit uns Kindern die tägliche Morgen- und Abendandacht zu halten. Um in Ruhe und frei von allem Stress den heiligen Sabbat zu beginnen, wurde der Freitag als Vorbereitungstag genutzt. Mir als Sohn ist das im Gedächtnis geblieben, und so haben wir es in unserer eigenen Familie auch gehalten.
Ich bin meinem himmlischen Vater jeden Morgen und jeden Abend herzlich dankbar für das vorbildliche Glaubensleben meiner geliebten Eltern und möchte alle Leser einladen, die beglückende Erfahrung der Morgen- und Abendandacht selbst zu erleben.
Walter Mertinat
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.