Andacht vom 04.10.2009:
Guter Start - trauriger Abgang
Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging, und die Sintflut kam und brachte sie alle um ... Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden ... Denkt an Lots Frau! Lukas 17,26.30.32
Der Vers 32 besteht nur aus vier Worten und einem Ausrufezeichen. So wichtig ist dieser Satz, diese Mahnung: "Denkt an Lots Frau!" Gott hat sie uns als Denkmal gesetzt.
In den vorangegangenen Versen spricht Jesus von der Endzeit und davon, dass die letzten Ereignisse doch so plötzlich und unerwartet hereinbrechen können. Das mussten damals auch die Menschen zur Zeit Noahs und Lots erleben.
Lots Weib besaß ein großes Privileg, sie hatte einen frommen und gläubigen Ehemann und war mit Abraham verwandt. Sie genoss das Vorrecht, von Engeln gewarnt zu werden, die sogar in ihr Haus kamen. Dort erlebte sie das große "Türwunder", sodass sie vor den bösartigen Einwohnern ihrer Stadt bewahrt blieb. Sie folgte sogar dem Aufruf, Sodom zu verlassen. Und doch war sie ungehorsam, sie liebte Sodom mit all den Schätzen und ihrem Hab und Gut.
Die Bibel spricht auch an anderen Stellen von Personen, die durch des "Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben" (1 Joh 2,15-17) ins Elend gestürzt wurden. Von Eva wird erzählt, sie habe den verbotenen Baum betrachtet, und dieser sei "eine Lust für die Augen und verlockend" (1 Mo 3,6) anzusehen gewesen. Oder denken wir an Simson, der sich bei den Philistern eine Braut suchte und zu seinem Vater sagte: "Nimm mir diese, denn sie gefällt meinen Augen." (Ri 14,3) Und was tat Lots Weib? Sie blickte hinter sich und wurde zur Salzsäule.
Man kann aus einer frommen Familie stammen, es kann bereits ein guter Anfang mit Gott gemacht worden sein, und im entscheidenden Augenblick versagt man doch und geht man verloren. Darum: "Denkt an Lots Frau!"
"Die wichtigste Stunde in unserem Leben ist immer der Augenblick; der bedeutsamste Mensch in unserem Leben ist immer der, der uns gerade gegenübersteht, das notwendigste Werk in unserem Leben ist immer die Liebe." (Leo Tolstoi, russischer Schriftsteller)
Iris Christine Lang
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.