Andacht vom 06.08.2004:
Worte
Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben. Matthäus 12,36
Sprache ist lebenswichtig. Wer nicht sprechen kann, vermag nur eingeschränkt am Leben teilzunehmen, weil ihm das wichtigste Mittel zur Kommunikation, zum Austausch mit anderen Menschen, nicht gegeben ist. Wir brauchen die Sprache, um unseren Empfindungen anderen gegenüber Ausdruck zu verleihen. Im Gespräch reichen wir Informationen weiter, klären Fragen und Probleme des täglichen Lebens. Nicht zuletzt benutzen wir Worte, um die Botschaft des Evangeliums weiterzusagen und Menschen zur Entscheidung für Christus zu führen.
Ohne Mühe ließen sich weitere Beispiele finden, die deutlich machen, wie eng unsere Sprache mit dem Leben verbunden ist. So erklärt sich, warum Jesus nicht nur unseren Taten, sondern auch unseren Worten heilsentscheidende Bedeutung zuspricht. Vielleicht sollten wir öfter darüber nachdenken, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Das gilt insbesondere für alle, die im Dienst der Evangeliumsverkündigung stehen. Sogar die Sprache des Glaubens kann sich als "nichtsnutzig" erweisen, wenn sie gedankenlos, nur noch mechanisch, gebraucht wird. Und wie leicht kann es dazu kommen, wenn man tagtäglich mit religiösen Themen und Begriffen umgeht! Das erfordert Einfühlungsvermögen und Nachdenklichkeit, damit man nicht bei allem guten Willen mit Gottes Wort letztlich doch Missbrauch treibt.
Auch in unserer Sprache und unserem Wortschatz soll erkennbar werden, dass unser Lebensstil vom Vorbild Jesu Christi geprägt ist. Allein werden wir das nicht erreichen, aber der Herr hat uns dafür seinen Beistand versprochen. Seine Zusage gilt auch für den heutigen Tag.
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.