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Andacht vom 11.11.2009:

Wäre schon schön, wenn niemand stehlen, töten, lügen, ehebrechen würde ...

Ich habe Freude an deinen Geboten, sie sind mir sehr lieb. Psalm 119,47

Für ein gutes und gedeihliches Zusammenleben brauchen wir Regeln. Darum hat jedes Land ein Regelwerk, das die gewünschte Form dieses Miteinander beschreibt: die Verfassung oder (in Deutschland) das Grundgesetz. Seit 1949 sollen seine neunzehn Grundartikel das Zusammenleben prägen und zum geordneten und harmonischen Leben beitragen.

In der Bibel jedoch finden wir ein viel älteres Grundgesetz. Mit seinen zehn kurzen Artikeln, den Zehn Geboten, ist es das älteste und beste. In den Tagen Moses gab Gott es den Menschen in schriftlicher Form. Davor trugen es die Menschen von der Schöpfung her in ihrem Gewissen. Das wird schon dadurch deutlich, dass Gott Abraham bereits Jahrhunderte vor der schriftlichen Gesetzgebung bescheinigte, er habe Gottes Gebote gehalten (1 Mo 26,5).

Da das Grundgesetz Gottes im menschlichen Gewissen immer mehr verblasste, meißelte Gott es auf zwei Steintafeln. Ähnlich dem Urmeter bei Paris sollte es im Allerheiligsten des israelitischen Heiligtums sicher aufbewahrt werden. Wenn die Steintafeln auch durch den Abfall Israels verloren gingen und die Menschen die Gebote in späteren Zeiten veränderten, hat Gott doch dafür gesorgt, dass ihr Inhalt in der Bibel bewahrt geblieben ist (2 Mo 20).

Trotz fortschreitenden Abfalls dürfen wir noch immer wissen, was Recht und Unrecht ist. Weil aber die Menschheit das Grundgesetz Gottes weithin nicht mehr kennt und respektiert, nimmt die Ungerechtigkeit auf Erden trotz Tausender menschlicher Paragraphen zu.

Wie würde es hingegen aussehen, wenn sich alle nach Gottes Grundgesetz richten würden? Alle Menschen würden in der Ehrfurcht vor Gott leben. Einen Kampf der Geschlechter gäbe es nicht, weil jeder seine Eltern ehren würde. Kriege wären unbekannt, weil niemand töten würde. Die Ehe würde respektiert, und damit bliebe den Ehepartnern und Kindern viel Leid erspart. Wir brauchten keine Schlösser, weil es keinen Diebstahl gäbe. Auch könnten wir jedem bedingungslos vertrauen, da alle immer die Wahrheit sagen würden. Wahrlich - unser Leben wäre ein Paradies!

Gott gab uns sein Grundgesetz nicht, weil er uns Vorschriften machen will, sondern weil er uns liebt und uns vor viel Not und Herzeleid bewahren möchte. Wer das erkannt hat, wird Gott nicht nur lieben, sondern auch Freude an seinen guten Geboten haben.

Reinhold Paul

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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