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Andacht vom 06.12.2009:

... und sie widerspricht sich doch!(?)

Also, meine Lieben, - wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit - schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Philipper 2,12

Mit großer Wahrscheinlichkeit hält mir jemand dieses Wort des Paulus nach einer Predigt vor, in der ich lang und breit aus der Bibel und unserer Literatur zu zeigen versucht: Wir werden allein durch den Glauben gerettet, nicht durch unsere Werke, allein aus Gnaden, nicht durch unser Verdienen, allein durch Christus und durch seine Gerechtigkeit, die er für uns erworben hat.

Was soll ich dem Kritiker antworten? Hier scheint sich Paulus selbst zu widersprechen. In allen seinen Schriften hat er die Möglichkeit kategorisch ausgeschlossen, dass wir unsere Rettung schaffen könnten, schon gar nicht "mit Furcht und Zittern". In Römer 8,32 versichert er uns, unsere Rettung sei ein Geschenk Gottes. Im selben Kapitel betont er: "Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet, sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!" (V. 15) Und unmittelbar anschließend an unseren Andachtstext lesen wir: "Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen." (V. 13)

Was trifft denn nun zu? Müssen wir unsere Erlösung schaffen, oder ist sie ein Geschenk Gottes? Wie lösen wir den Knoten des scheinbaren Widerspruchs? Mir hat es geholfen, weitere Texte zu studieren, in denen Paulus von "Furcht und Zittern" schreibt (1 Kor 2,3; 2 Kor 7,5; Eph 6,5.). Aus dem jeweiligen Zusammenhang können wir erkennen, was gemeint ist. Offenbar ist "mit Furcht und Zittern" eine typische Redewendung des Apostels, die keinesfalls Angst und Zweifel an unserer Erlösung durch Christus und unseren Glauben an ihn auslösen will. Vielmehr möchte Paulus die Erlösten auffordern, wachsam zu bleiben gegenüber Versuchungen, stets darauf zu achten, den Willen Gottes ernst zu nehmen, vor allem auch demütig zu bleiben und nicht selbstsicher zu werden. "... wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle." (1 Kor 10,12)

Er wendet sich strikt gegen die Formel "Einmal gerettet, immer gerettet". Er weiß, man kann das Geschenk der Erlösung wieder verlieren. Die Bibelübersetzung Neues Leben hat den Sinn von Philipper 2,12 sehr trefflich wiedergegeben: "Deshalb gehorcht Gott voller Achtung und Ehrfurcht."

Joachim Hildebrandt

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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