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Andacht vom 21.02.2010:

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Lukas 6,36

Bei Söhnen wird oft einer vorgezogen. In der Geschichte Jesu von den beiden Söhnen ist das auch der Fall, denn viele Bibelausgaben betiteln sie mit "Vom verlorenen Sohn". Und viele Gläubige finden sich in dessen Verhalten und Erleben wieder. Der Weg des jüngeren Sohnes ist gekennzeichnet durch Unabhängigkeit vom Vater, Selbstverwirklichung. Dass er sich zur Umkehr und Heimkehr entschließt, ist einer der überraschenden Höhepunkte in der Erzählung.

Doch da ist noch sein älterer Bruder, der sich nie vom Vater getrennt, sondern ihm immer treu gedient hat. Er distanziert sich zornig vom Vater, als dieser dem Bruder, der sein Hab und Gut mit Sünden verprasst hat, ein pompöses Fest gestaltet. Bis ins Letzte rechnet er dem Vater seine Verdienste vor und vergleicht seine Pflichterfüllung mit dem schandbaren Treiben seines Bruders (Lk 15,29.30).

Hier hat Jesus offensichtlich die Pharisäer im Blick, die ihm immer wieder vorwarfen, er habe Umgang mit Sündern und pflege sogar Tischgemeinschaft mit ihnen (V. 1). Das waren fromme Menschen, die Gottes gnädiges Handeln nicht akzeptieren konnten.

Die Partei der Pharisäer gibt es schon lange nicht mehr, aber ihr Denken und Murren ist nicht ausgestorben. Manchmal entsteht es sogar in einem Christen, der früher als "verlorener Sohn" die Gnade Gottes gesucht und empfangen hat.

Aber haben wir uns schon gefragt, ob wir uns in dem Vater wiederfinden? Jesus hat das Gleichnis auch erzählt, damit wir seinen und unseren Vater im Himmel besser kennen lernen. Er lässt jedem Menschen die Freiheit, sich auch gegen ihn zu entscheiden, und wartet geduldig auf seine Heimkehr. Er nimmt ihn dann ohne Vorbedingungen als Sohn an und vergibt ihm seine Rebellion und Schuld. Er geht aber auch hinaus zu dem älteren Sohn und bittet ihn, an der Freude der Umkehr eines Sünders teilzunehmen.

Gott ist also die Hauptperson vom ersten bis zum letzten Satz, das Herz dieser Erzählung. Gottes Handeln an den Verlorenen soll letztlich unser Handeln bestimmen. "Seid barmherzig wie euer Vater barmherzig ist!", fordert Jesus uns in der Bergpredigt auf (Lk 6,36). Diesen hohen Anspruch hat er auch in seinem hohepriesterlichen Gebet zum Ausdruck gebracht: "Ich bete darum, dass sie alle eins seien, so wie du in mir bist, Vater, und ich in dir. So wie wir sollen auch sie eins sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast." (Joh 17,21 GNB)

Joachim Hildebrandt

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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