Andacht vom 23.03.2010:
HERR, zeige mir den richtigen Weg, damit ich in Treue zu dir mein Leben führe! Lass es meine einzige Sorge sein, dich zu ehren und dir zu gehorchen! Psalm 86,11 (Gute Nachricht Bibel)
Zu den Hauptattraktionen einer Türkeireise zählt der Besuch der Ruinen von Ephesus an der Westküste, 75 Kilometer südlich von Izmir. Auch die Touristen, die weniger an Geschichte und Archäologie interessiert sind, lassen sich von dieser ehemaligen Hafenstadt beeindrucken, die damals im römischen Reich mit 20000 Einwohnern großstädtische Ausmaße hatte. Eine 500 Meter lange Prachtstraße führte zum Hafen. Doch durch Ablagerungen des Flusses Karys-tos verlandete er immer mehr und wurde für den Handel allmählich bedeutungslos. Heute befinden sich die ausgegrabenen Ruinen des einst geschäftigen Hafenviertels in einer Ebene mehrere Kilometer landeinwärts. Wilde Feigenbäume und Trockengräser umgeben das Areal. Der Bau eines neuen Hafens weiter südlich wurde erforderlich. An dessen Kaimauern legen nun viele Jahrhunderte später auch die Kreuzfahrtschiffe mit den Touristen an.
Auch wir werden manchmal mit Veränderungen konfrontiert, auf die wir selbst keinen Einfluss haben. Wir werden herausgefordert, uns neuen Situationen zu stellen, Entscheidungen zu treffen und bisher unbekannte Wege zu gehen. Gibt es in unserem Leben auch Bereiche, in denen sich die äußeren Bedingungen geändert haben? Die Aufgabe besteht dann darin, unsere Lebensbedingungen sensibel zu bewerten und die Weisheit und den Mut aufzubringen, Entscheidungen zu treffen, die der aktuellen Situation angemessen sind. Das kann bedeuten, uns auf Neues einlassen zu müssen.
In Psalm 37,5 gibt uns David seine Erfahrung weiter: "Befehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen." Ist es nicht auch für uns ermutigend, dass Gott uns führen möchte, wenn wir ihm vertrauen?
Auch an diesem Tag müssen wir vielleicht bekannte Wege verlassen. Lebensumstände, die uns seit fahren vertraut waren, gewinnen eine neue Bedeutung, sodass wir uns umorientieren müssen. Gerade in solchen Situationen möchte uns Gott den rechten Weg weisen. Bitten wir darum und gehorchen ihm! Das hat auch David getan.
Auch auf den Umwegen unseres Lebens brauchen wir nicht zu verzweifeln, sondern können darauf vertrauen, dass Gott sie uns zum Segen werden lässt (siehe Röm 8,28).
Dagmar Heck
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.