Andacht vom 21.08.2004:
Hörst du...?
Fürchte dich nicht ... ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43,1
In einer lärmenden Gesellschaft klingen viele Stimmen und Geräusche durcheinander; wenn aber unser Name in einer Ecke des Raumes genannt wird, hören wir ihn. Eigentlich verstehen wir in dem Wirrwarr von Geräuschen unseren Namen nicht wirklich, wir hören nur seinen Klang. Doch weil er uns vertraut ist, vermag ihn unser Gehirn aus vielem herauszufiltern.
Wie ist das: Höre ich auch meinen Namen, wenn Gott ihn mir im Gewirr des Alltags zuruft? Vielleicht denkst du: Lieber Gott, du musst dich schon deutlicher bemerkbar machen, wenn ich dich hören soll! Vielleicht aber meinst du auch, Gott müsse dich auf eine bestimmte Weise "ansprechen". Du schreibst ihm gewissermaßen vor, wie er sich zu verhalten habe. Zu was für einem armseligen Gott machst du ihn! Lass dich vielmehr überraschen! Spitze die Ohren!
Gott begegnet dir in den Worten der Bibel und im Gebet; er begegnet dir auch in deinem nächsten und übernächsten Mitmenschen, im unangenehmen Nörgler und im unverbesserlichen Kritiker, im tollpatschigen Kind und in der geschwätzigen Nachbarin; er fordert dich in der Begegnung mit ihnen heraus. In ihnen ruft er deinen Namen und bittet dich um deine Mitarbeit an seinem Werk. Hörst du's? Fürchte dich nicht anzupacken!
Beate Strobel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.