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Andacht vom 10.04.2010:

Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: "Eli, Eli, lama asabtani?" Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Matthäus 27,46

Ein solcher Schrei aus dem Munde Jesu? Er, der die Juden lehrte, dass er mit seinem Vater eins sei (Joh 10,30) - wie konnte er von ihm verlassen sein? Eindringlich hatte Jesus seine Verbundenheit mit dem Vater beschrieben: "Der Sohn kann nichts von sich aus tun; er kann nur tun, was er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, genau das tut auch der Sohn. Der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selber tut." (Joh 5,19.20 GNB) Kann dieser Vater seinen Sohn in der Stunde der höchsten Not im Stich lassen? Nein! Die Menschen waren es, die Jesus im Stich ließen. Ein Jünger verriet ihn, die anderen flohen (Mt 26,47.48.56b). Können wir behaupten, wir hätten Gott nie verlassen, um eigene Wege zu gehen, die ihm nicht gefallen?

Bezüglich der Gottverlassenheit Jesu müssen wir uns fragen: Erkennen wir eigentlich, wie furchtbar es ist, von Gott verlassen zu sein? Wir, denen es gelingt, ganze Bereiche des Lebens ohne Gott zu gestalten, müssten wir nicht davor erschrecken, wie sehr Jesus darunter litt, auch nur für einen Augenblick die Nähe Gottes nicht zu spüren?

Wie kam es, dass Jesus in die Gottverlassenheit geriet? Er ließ es für uns zu. Unsere Schuld trennte ihn von Gott (Jes 59,1.2). Nicht der Vater wandte sich ab! Seine Treue gilt sogar dem, der sich von ihm abwendet. Seine Liebe hört nicht auf. Dass Jesus in die Gottverlassenheit geriet, zeigt, dass er tatsächlich unsere Strafe auf sich nahm, damit wir wieder einen freien Zugang zu Gott bekommen.

Es ist bezeichnend, dass Jesus in dieser schweren Stunde nicht eigene Worte wählte, als er zu Gott rief. Er betete Worte aus Psalm 22. Für alle hörbar schrie er heraus, was er erlebte: Es ist schrecklich, von Gott verlassen zu sein! Aber er schrie es als Gebet aus dem Wort Gottes, denn es ist nicht sein privates Leid, wie es auch nicht seine persönliche Schuld ist. Er schloss sich zusammen mit seinem Volk, mit dir und mir. Weil er sich zusammentat mit dem Leid, das aus der Gottferne seines Volkes kam, geriet auch er in die Gottverlassenheit.

Es berührt mich, dass Jesus diese Worte nicht in Hebräisch sprach, das damals bereits die gehobene Schriftsprache war. Matthäus überlieferte uns den Wortlaut in Aramäisch, dem Dialekt des Volkes. Es ist Gottes Wort und doch die Sprache des Alltags. Es geht um dich und mich! Es geht um unsere Vergebung, um unser ewiges Leben.

Lothar Wilhelm

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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