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Andacht vom 04.07.2010:

Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er diese [Heilung] am Sabbat getan hatte. Jesus aber antwortete ihnen: "Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch." Johannes 5,16.17

Als ich Pastor war, sahen viele Gemeindeglieder den Sabbat als meinen Hauptarbeitstag an. Und er war auch oft stressreich: Letzte Absprachen für den Gottesdienstablauf oder die Bekanntmachungen treffen, eine Gesprächsgruppe in der Bibelschule leiten, die Predigt halten, am Nachmittag eventuell noch Besuche machen, die Gemeinde- oder Jugendstunde halten und anderes mehr. Aber eine Predigt auszuarbeiten ist die eigentliche Arbeit, sie zu halten, fast ein Vergnügen - wenn sie gut vorbereitet ist und man aufmerksame Zuhörer hat.

Damals habe ich die Gemeindeglieder an das Wort Jesu erinnert: "Habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel arbeiten? Dadurch übertreten sie die Sabbatvorschriften; trotzdem werden sie nicht schuldig." (Mt 12,5 GNB) Heute freue ich mich, in Lüneburg eine Gemeindeform gefunden zu haben, in der es für alle Beteiligten am Sabbatgottesdienst keinerlei Stress gibt und ein Prediger nicht gebraucht wird: eine Zellgemeinde.

Bezüglich der Sabbatarbeit der Pastoren habe ich alle Schuldgefühle verloren, als mir die Bedeutung der Aussage Jesu im Andachtstext bewusst wurde. Jesus hatte wieder eine seiner provokativen Sabbatheilungen vollbracht. Von den jüdischen Obersten zur Rede gestellt, hatte er ein ungehörtes und schlagkräftiges Argument. Die deutschen Übersetzungen geben es nicht klar genug wieder. Das von Luther im Andachtstext mit "wirken" übersetzte Wort bedeutet "arbeiten, tätig sein". Mit anderen Worten sagte Jesus: "Mein Vater arbeitet an diesem Tag - dem Sabbat - und ich arbeite wie er!"

Ungeheuerlich! Gott arbeitet am Sabbat? Heißt es nicht im Schöpfungsbericht und im vierten Gebot: Gott "ruhte am siebenten Tage" (1 Mo 2,3; 2 M 20,11)? Doch, aber dieses hebräische Wort bedeutet eigentlich "aufhören", nicht "ausruhen". Gott und Jesus machen am Sabbat etwas anderes, als etwas neu zu schaffen. Sie machen etwas heil, genauer gesagt: Sie wollen uns heil machen. Der Vater und der Sohn sind jeden Sabbat am Wirken (sprich: Arbeiten), um mit ihrer Annahme, Liebe, Güte, Vergebung, Befreiung, Stärkung und ihren Gaben uns zu beglücken und uns zu verändern!

Wir sollen an diesem Tag nicht arbeiten, sondern ungestört die Gemeinschaft mit Gott und Christus pflegen, damit sie an uns arbeiten können! Welch ein Vorrecht und Segen für uns!

Werner E. Lange

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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