Andacht vom 31.07.2010:
Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen. 1. Johannes 1,9 (Gute Nachricht Bibel)
Es war wieder einmal so weit: Nach diversen Fahrten über staubige Straßen brauchte mein Auto dringend eine Wäsche. Also fuhr ich zur Tankstelle, bezahlte ein paar Euro und stellte das Auto in die Waschanlage. Die laut Eigenwerbung "extraweichen Vlieslappen" erledigten ihre Arbeit und brachten mein verschmutztes Gefährt wieder zum Glänzen. Beim Hinausfahren merkte ich, dass auch eine Reinigung des Innenraums nicht schaden könnte, und so steuerte ich auf die großen Staubsaugerschläuche zu, die neben der Waschanlage platziert waren.
Das Saugen meines Autos erwies sich als mühevoller, als ich dachte. An den unzugänglichsten Stellen hatte sich der Staub gesammelt. Nach zahlreichen Verrenkungen mit dem sperrigen Saugschlauch gelang es mir schließlich, den Innenraum in einen vertretbaren Zustand zu bringen.
Dabei fiel mir auf: Mit dem Auto ist es ähnlich wie mit dem Christenleben. Eine Reinigung der "frommen Fassade" geht recht schnell. Das Verhalten lässt sich rasch ändern. Gute Manieren lassen sich antrainieren und korrekte Umgangsformen auch. Aber unser Inneres zu reinigen ist eine mühevolle Angelegenheit. Unsere wahren Beweggründe und Absichten, unsere Lebensziele und Denkweisen zu "säubern", passiert nicht mal eben schnell. Aber die gute Nachricht lautet: Ich muss mich ja nicht selbst reinigen (Autos putzen sich auch nicht selbst), sondern das erledigt - wie beim Auto - der Eigentümer.
Zu wem gehöre ich? Wenn ich der Alleinherrscher meines Lebens bin, liegt die ganze Last, ein guter Mensch zu werden, tatsächlich auf meinen Schultern. Wenn ich jedoch mein Leben Jesus Christus anvertraut habe, kann ich mich darauf verlassen, dass er mich nicht "dreckig" durchs Leben gehen lässt. Er nimmt meinen "Schmutz" - meine Verfehlungen - auf sich und beseitigt ihn. Dazu war er sich nicht zu schade, Mensch zu werden und sich aufzuopfern bis zum Tod. Vor Gott bin ich dadurch "sauber" geworden.
Wenn Jesus am Steuer unseres Lebens sitzt, werden wir mit ihm ganz neue Ziele kennenlernen, für die es sich zu leben lohnt. Die Straßen dorthin werden nicht immer asphaltiert sein, aber er wird dafür sorgen, dass wir heil ankommen. Schon heute kann die Reise beginnen.
Thomas Lobitz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.