Andacht vom 18.08.2010:
Aber Gott sagte zu ihm: "Du Narr, noch in dieser Nacht werde ich dein Leben von dir zurückfordern! Wem gehört dann dein Besitz?" Lukas 12,20 (Gute Nachricht Bibel)
Gott sprach diese Worte zu einem reichen Mann, der dachte, dass er durch seinen großen Besitz gegen alle Eventualitäten abgesichert wäre. In Wirklichkeit aber war er arm, weil er nicht reich in Gott war.
Jemand fragte seinen Freund: "Was macht du mit deinem vielen Geld? Du kannst es doch nicht essen!" Richtig, Geld macht nicht satt, sondern hungrig. Und am Ende des Lebens zählt nicht die Höhe unseres Bankguthabens, sondern nur das, was wir im Sinne Gottes gewesen sind.
Günter Eich (1907-1972) schrieb in seinem Gedicht "Im Sonnenlicht": "Was üppig sie [die Sonne] gab, was wir genommen ohne Besinnen, das unverlangte Geschenk - eines bestürzenden Tages wird es zurückverlangt ... Aber wir werden leere Taschen haben und der Gläubiger ist unbarmherzig."
Mit leeren Taschen stehen wir am Ende alle da. Das weiß auch jeder Christ. Manfred Hausmann (1898-1986) sagte in einer autobiographischen Notiz von sich: "Ich glaube, dass von mir, wenn ich einmal alles abstreife, was ich ererbt, gelernt, nachempfunden oder mir sonstwie angeeignet habe ... nichts übrigbleibt als ein hilfloses Wesen, das einsam, schuldbewusst und gnadebedürftig vor den richtenden Augen des Ewigen steht, der es erschaffen hat." Keiner wird am Ende schuldlos vor Gott stehen. Der eine hat versucht, seine Schuld selbst tragen, der andere hat sie aber an Jesus Christus abgegeben. Für den einen wird sich das Wort bestätigen: "Schrecklich ist's in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." (Hbr 10,31) An dem anderen wird deutlich werden, dass ihn "Zuversicht" am "Tag des Gerichts" erfüllt, weil er sich dem liebenden Gott anvertraut hat (1 Joh 4,16.17). Der eine wird verlorengehen, der andere gerettet werden. Dieser Wahrheit dürfen wir nicht ausweichen. Darum fordert das Wort Gottes jeden Menschen zur Entscheidung auf.
Josef Butscher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
