Andacht vom 12.09.2010:
Was meint ihr: Wenn ein Mann hundert Schafe hat und eins läuft ihm davon, was wird er tun? Lässt er nicht die neunundneunzig in den Bergen zurück, um das verirrte Schaf zu suchen? Und ich versichere euch: Wenn er es endlich gefunden hat, freut er sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verlaufen hatten. Matthäus 18,12.13 (Hoffnung für alle)
Weil das Navigationsgerät in ihrem Auto sie in die Wildnis geleitet hatte, wandte sich eine Frau per Notruf an die Polizei. "Ich habe mich total verfahren", sagte sie. Wenige Minuten später meldete sie sich erneut: "Ich bin immer noch im Wald." Die Beamten rieten ihr, die Positionsdaten abzufragen. Mit deren Hilfe konnte die Hilflose nach gut einer halben Stunde zurück in die Zivilisation geführt werden.
Trotz eines modernen Navigationsgeräts verirren sich manche Menschen. Dann ist es gut, wenn jemand da ist, der sie aus der Wildnis wieder herausführt. Auch im Leben kommt es vor, dass sich Menschen verirren. Sie haben eine falsche Entscheidung getroffen und befinden sich nun in einer Sackgasse. Vielleicht haben sie sich am Verhalten anderer orientiert und merken nun, dass das nicht gut für sie war. Oder jemand hatte sich viel vorgenommen und dann kam der schwere Unfall, der alle Pläne zerstörte.
Das Gleichnis Jesu von den hundert Schafen macht deutlich, dass Gott bereit ist, einen Menschen, der sich verirrt hat, zu suchen und wieder auf den richtigen Lebensweg zurückzuführen. Damit sich dieser Mensch nicht erneut verirrt, stattet er ihn mit einem "Navigator" aus, auf den man sich wirklich verlassen kann. Jesus versprach schon seinen Jüngern: "Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll." (Joh 14,16 EÜ) Gemeint ist der Heilige Geist. "Er wird den Menschen zeigen, was Sünde ist und was Gerechtigkeit und was Gericht." (Joh 16,8 GNB) Der Geist Gottes zeigt nicht nur die Fehler, sondern auch den richtigen Weg im Leben und die Konsequenzen, wenn dieser Weg nicht eingeschlagen wird.
Die Navigationsgeräte in den Autos können fehlerhaft sein. Das trifft auch auf gutgemeinte Ratschläge von Freunden oder Lebensweisen und Verhaltensmuster zu, die in unserer Gesellschaft üblich sind.
Verlassen können wir uns aber darauf, dass wir Gott nicht gleichgültig sind. Er liebt uns und geht uns nach, um uns wieder auf den richtigen Weg zu führen. Und damit wir auf diesem Weg bleiben, erhalten wir einen Beistand. Wenn wir auf ihn hören, werden wir uns im Leben nicht mehr verirren.
Holger Teubert
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.