Andacht vom 24.09.2010:
Ein anderes Mal sagte Jesus zu den Menschen: "Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, irrt nicht mehr in der Dunkelheit umher, sondern folgt dem Licht, das ihn zum Leben führt." Johannes 8,12 (Hoffnung für alle)
Im Bundesstaat Kentucky - in der Mitte der östlichen Hälfte der USA gelegen - gibt es eine Höhle mit einem Verantwortungs- und humorvollen Höhlenführer. Jeweils am Beginn einer Führung versammelt er seine Besucher in einem großen Höhlenraum mit einem kanzelartigen Steingebilde und fragt, ob jemand der Gäste bereit wäre, von dieser "Kanzel" eine kleine Predigt zu halten. Er hat selten Erfolg mit seinem Angebot.
Aber dann tritt er selbst auf die Kanzel und hält eine Kurzansprache. Sie besteht aus fünf Worten: "Keep close to your guide!" - "Halte dich nahe bei deinem Führer." Danach beginnt er die Wanderung durch das Höhlenlabyrinth. Ich kann mir gut vorstellen, dass seine "Predigt" beherzigt wird, denn in Höhlen hat es schon viele Todesopfer gegeben.
Am Beginn jedes neuen Tages gilt: Alle Menschen, die nicht irregehen möchten, haben eine Leitung oder Führung durch das unbekannte Stück Zeit nötig. Wer meint, diese Hilfe entbehren zu können, braucht sie umso dringender.
Wer aber kann der rechte Führer sein, der den Weg durch die Dunkelheit kennt und uns vor Irrwegen im Verhalten oder bei Entscheidungen schützen kann? Wer kennt den besten Weg zu einem sinnvollen und erfüllten Leben?
Christen kennen darauf die Antwort. Sie stützt sich unter anderem auf die Aussage Jesu, die uns Johannes überliefert hat: "Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir folgt, tappt nicht mehr im Dunkeln, sondern hat das Licht und mit ihm das Leben." (Joh 8,12 GNB) Jesus spricht hier in einem Bild. Wie kann das praktisch im Alltag aussehen? Zum einen, indem wir uns fragen: "Was würde Jesus tun?" Es gibt eine weltweite Bewegung, die sich dies zum Grundsatz gemacht hat. Aber nicht immer finden wir darauf eine Antwort.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich an den Geboten Gottes zu orientieren. Sie geben uns Wegweisung. Und zuletzt haben wir noch die sogenannte "goldene Regel" Jesu: "So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch. Denn das ist die Botschaft des Gesetzes und der Propheten." (Mt 7,12 Hfa) Wenn wir Menschen dementsprechend behandeln, werden wir nicht in die Irre gehen.
Felix Schönfeld
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.