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Andacht vom 29.09.2010:

Du hast es gesehen, HERR; schweige nicht! HERR, sei nicht fern von mir! Rege dich und erwache für mein Recht, mein Gott und Herr, zu meinem Rechtsstreit! Psalm 35,22.23

Der Deutsch-Amerikaner Kurt Weill schrieb 1949 ein Musical über die Apartheid in Südafrika. Darin verliert ein farbiger Pastor seinen Sohn, weil dieser nach dem Mord an einem Weißen zum Tode verurteilt wurde. In dem Stück "Lost in the Stars" (Verloren in den Sternen) wird die Frage gestellt, ob Gott unsere Welt verlassen oder vergessen hat.

Hat Gott diese Welt wirklich vergessen? Das Gefühl, dass Gott manchmal weit entfernt ist und sich nicht so kümmert, wie wir uns das wünschen oder von ihm erwarten, kennen wir sicher alle.

Als Seelsorger stehe ich viel zu häufig ratlos vor den Nöten anderer Menschen. Manchmal bin ich wütend auf Gott, weil ich Situationen erlebe, die meiner Ansicht nach so positiv enden müssten wie manche Missionsberichte, es aber nicht tun. Und manchmal werde ich richtig ärgerlich, wenn ein Mensch in meiner Gegenwart Gott im Gebet inständig darum bittet, sich ihm zu zeigen, und nichts passiert. Wie gehen wir mit der scheinbaren Abwesenheit Gottes in unserem Leben um?

Dann erinnere ich mich daran, dass man in den Wetterberichten manchmal von der gemessenen und der gefühlten Temperatur hört, so wie es morgens, wenn der Wecker klingelt, die gemessene Uhrzeit gibt und eine gefühlte Zeit. Ich werde also schon beim Aufstehen daran erinnert, dass meine Gefühle nicht bestimmen, was wahr ist und was nicht. Ich muss mein Vertrauen auf etwas setzen können, das nicht durch meine Tagesform oder meine persönlichen Krisen und Probleme bestimmt wird. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen unserer heutigen "Fühlkultur" und der damaligen "Hörkultur". Vielleicht lesen wir daher in der Bibel so oft: "Höre!", nicht: "Fühle!"

Wenn Gott sagt, dass er mich liebt, ist das seine Zusage an mich, die ich hören kann und glauben muss. Christus hat uns in seinem Sterben und seiner Auferstehung eine neue Antwort gegeben. Er fühlte nicht nur die Abwesenheit Gottes, sondern durchlitt sie tatsächlich. Also gilt: Am Punkt der scheinbar größten Gottesferne steht Jesus neben mir. Alan Lewis, ein Theologe, der selbst vor einigen Jahren an Krebs starb, hatte dieses Thema in einem für mich unübertroffenen Satz formuliert: "Das Problem des Glaubens ist nicht, dass Gott so weit weg ist, dass wir nichts von ihm wissen können, sondern dass er uns so nah ist, dass wir ihn nicht bemerken!"

Dennis Meier

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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