Andacht vom 30.10.2010:
Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. 2. Petrus 3,18a
Wenn der menschliche Körper wachsen soll, muss er richtig und gesund genährt werden. Die richtige Ernährung ist daher zweifellos ein wichtiges Thema. Doch ein Mensch muss sich auch ausreichend bewegen, wenn er gesund bleiben will. Und weil wir Menschen aus Körper und Geist bestehen, muss auch der Geist richtig versorgt werden, wenn es uns gut gehen soll. Und noch ein Punkt ist lebensnotwendig: Die Verbindung zu Gott muss hergestellt werden und das geistliche Leben wachsen, sonst fehlt etwas Wesentliches.
Vom Wachstum dieses geistlichen Lebens in uns spricht Petrus in seinem Brief. Um das besser zu verstehen, hilft der Vergleich mit dem natürlichen Wachstum. Das Wort Gottes ist die richtige Nahrung. Sie ist von ihrem Wesen her gesund, muss aber auch in der rechten Weise aufgenommen werden. Da darf man nicht zu wenig nehmen, sonst ist man bald "unterernährt". Man darf die Bibel auch nicht einseitig und unausgeglichen betrachten und Nebenthemen vorziehen. Und zum geistlichen Wachstum ist auch Bewegung nötig, nämlich das Erkannte im Alltag ausleben, praktizieren und Jesus anderen Menschen bezeugen.
Gute Voraussetzungen also, und doch wachsen wir nicht so schnell, wie wir es uns oft wünschen. Wenn ich mich frage, ob ich gewachsen bin, dann kann ich sagen: "Ja, dem Herrn sei Dank!" Ich sehe vieles im Leben mit anderen Augen als früher, nehme auch vieles gelassener. Im Rückblick auf mein Leben denke ich aber oft: "Ach, hättest du damals mehr gebetet als geklagt und angeklagt. Hättest du mehr Geduld gehabt und darauf vertraut, dass Gott dein Leben lenkt."
Wenn Petrus betont, in der Gnade zu wachsen, meint er damit das Vertrauen auf die Gnade unseres Herrn, der uns erlöst hat und unser Leben lenken will. Dazu soll die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands kommen. Ich muss erkennen, was Jesus für mich getan hat, wie er für mich sorgen will, wie er mich durch Krisen und Prüfungen führen wird. Ihn zu kennen ist die Voraussetzung dafür, ihm vertrauen zu können. Sonst wäre unser Glaube blind oder vermessen.
Wenn ich vor neuen Herausforderungen stehe, wenn ich weiterhin wachsen und an Körper und Geist gesund bleiben will, ist der Blick auf Jesus und die Orientierung an Gottes Wort lebensnotwendig.
Konrad Edel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.