Andacht vom 30.11.2010:
Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein! 1. Mose 4,7 (Gute Nachricht Bibel)
Wenn in Gesprächen das Thema auf das Leid und die Zustände in dieser Welt kommen, höre ich oft die Frage, warum Gott das alles nicht verhindert. Die Schuld an dem Schlechten wird oft ihm in die Schuhe geschoben. Dabei sind doch in den meisten Fällen Menschen mit ihrem Fehlverhalten die Ursache, dass andere (und sie selbst) unter den Folgen leiden müssen.
Die Frage nach der Ursache verkehrten Verhaltens beschäftigt Menschen seid Urzeiten. Der griechische Philosoph Sokrates meinte: Wenn der Mensch das Gute erkennt, dann tut er es. Die Betonung liegt dabei auf wenn. Aristoteles fügte hinzu: Um zu einem guten Bürger zu werden, braucht der Mensch Gesetze. Der Ansicht von Jean-Jaques Rousseau schlössen sich auch Marxisten an: Der Mensch ist von Natur aus gut, aber die gesellschaftlichen Zustände lassen ihn böse handeln. Folglich müssen diese Zustände geändert werden, notfalls gewaltsam.
Hirnforscher zeigen heute an Beispielen, wie Hirnschäden, Stoffwechselstörungen oder aus der Balance geratene Botenstoffe im Gehirn zu Persönlichkeitsveränderungen führen können. Vielleicht könnte dann der Hang zum Schlechten medizinisch korrigiert werden. Martin Luther aber war aufgrund der Aussagen der Bibel überzeugt: Der Mensch ist seiner Natur nach böse; nur der Glaube an Jesus Christus kann ihn bessern und zu einem guten Handeln führen.
Die Versuchungen Satans sind verlockend und raffniert, wie der biblische Bericht über den Sündenfall zeigt (1 Mo 3,1-6). Doch Gott machte schon Kain mit der zitierten Aussage deutlich, dass Satan uns nicht zum Sündigen zwingen kann. Entscheidend sind vielmehr unsere innere Einstellung und unsere Beziehung zu Gott. Mit seiner Hilfe können wir über das Böse in uns Herr sein und in Versuchungen bestehen. Wir fällen die Entscheidung, ob wir uns richtig oder falsch, gut oder böse verhalten.
Ellen G. White schrieb: "Der Versucher kann uns niemals zwingen, etwas Böses zu tun. Er kann die Gemüter nicht beherrschen, wenn sie sich nicht selbst seiner Herrschaft unterwerfen. Der Wille muss seine Zustimmung geben und der Glaube muss seinen Halt an Christus lassen, ehe Satan seine Macht über uns ausüben kann. Doch mit jedem sündhaften Verlangen kommen wir ihm entgegen." (Das Leben Jesu, S. 110)
Friedemann Malhus
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.