Andacht vom 05.01.2011:
Werft nun euer Vertrauen nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft. Hebräer 10,35 (Hoffnung für alle)
Am Beginn eines neuen Jahres fragen sich viele: "Was wird uns dieses Jahr bringen?" Die Prognosen der Experten für 2010 sind nicht gerade rosig. Ausgelöst durch die Finanzkrise Ende 2008 bangen immer mehr Menschen um ihren Arbeitsplatz und ihre finanzielle Sicherheit. Dabei ist die materielle Seite nur der sichtbare Teil. Viel gravierender ist der Vertrauensverlust, der damit verbunden ist. Worauf können wir uns noch verlassen? Was hat wirklich noch Wert und Bestand? Welchen Versprechungen kann man noch Glauben schenken?
Der Schreiber des Hebräerbriefes sah für die Gläubigen seiner Zeit ein ähnliches Problem. Sie befanden sich in einer Vertrauenskrise Gott gegenüber. Jesus hatte versprochen wiederzukommen, doch der Tempeldienst in Jerusalem wurde weiterhin ausgeübt. Was Jesus in seiner Predigt in Matthäus 24 angekündigt hatte, war noch nicht eingetreten. Die Christen wurden in Röm verfolgt und viele verloren ihr Hab und Gut. So mancher fragte sich, ob der Glaube noch lohnenswert sei.
Da erinnerte sie der Schreiber zunächst an das, was sie bereits erlebt hatten. Weiter ermutigte er sie, ihr Vertrauen nicht aufzugeben und er lenkte ihren Blick auf das Ziel: Gottes Reich wird sichtbar kommen, auch wenn es länger dauern wird, als sie erwartet hatten. Im zweiten Brief des Petrus (Kap. 3,8.9) wird dieses Thema auch behandelt und aufgezeigt, dass Gottes Zeitmaßstäbe anders sind als unsere Vorstellungen.
Viele biblische Prophezeiungen haben sich bereits erfüllt. Doch auf die Wiederkunft Christi warten wir immer noch und benötigen daher Geduld und Ausdauer - gerade dann, wenn die Zeiten und Lebensumstände schwieriger werden und wir uns nichts mehr wünschen, als ein besseres Leben auf der neuen Erde.
Um in dieser Wartezeit stabil und standfest zu bleiben, müssen unsere "geistlichen Muskeln" regelmäßig trainiert werden. Das geschieht am Besten, wenn wir mit Gott in Verbindung bleiben, indem wir mit ihm sprechen, in der Bibel lesen und uns von seinen Worten ermutigen und korrigieren lassen. Dann werden wir seine Führung und seinen Beistand erleben, ganz gleich, was um uns herum geschieht. Fangen wir am besten gleich heute mit dem Training an!
Günter Schlicke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.