Andacht vom 14.02.2011:
Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen und hört nicht auf die Träume, die sie träumen. Jeremia 29,8b
Jedes Jahr überprüft die "Hessische Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung der Parawissenschaften" die von Astrologen und Wahrsagern gemachten Prophezeiungen. Die meisten Voraussagen waren falsch. So gab es 2007 keine Abschaffung des Euro, keine Ufo-Landung vor dem Weißen Haus und keinen Brand im Kreml.
Etwas besser war die Trefferquote nur, wenn die Prognosen schwammiger waren. So warnte zum Beispiel 2007 die Astrologin Elizabeth Teissier, dass wir "zwischen Mitte Januar und Mitte Oktober mit Veränderungen wie Naturkatastrophen, wirtschaftlichen Turbulenzen und politischen Anschlägen rechnen" müssten. Aber Hochwasser in Bangladesh, Erdbeben in Japan oder Anschläge im Irak vorauszusagen, ist so sinnvoll wie die "Prophezeiung einer drohenden Dunkelheit in den Abendstunden" (M. Kunkel). Dennoch glauben Millionen von Menschen an Astrologie und Wahrsagerei. Es erscheint auch müßig, sich darüber zu wundern, denn der Aberglaube spielt sogar in der hohen Politik eine Rolle. So berichtet die Wiener Presse vom 5. März 2008 von einem "neuen Nostradamus", der vor dem Zweiten Weltkrieg vom britischen Geheimdienst engagiert worden war, um Hitlers Angriffsplänen begegnen zu können. Es handelte sich dabei um den Deutschen L. V. Wohl, der 1935 nach England geflüchtet war und dem britischen Außenminister Hitlers Horoskop erklärte.
Schon sehr bald erwies sich der "neue Nostradamus" als "Selbstdarsteller". Seine einzig richtige Vorhersage war der Kriegseintritt Italiens an der Seite des Dritten Reiches. Aber dies erwartete jeder aufmerksame Zeitungsleser.
Man könnte lächelnd über diese Fußnote der Geschichte hinweggehen, wenn man nicht wüsste, wie viele auch heute noch dieser Pseudowissenschaft und Ersatzreligion verfallen sind. Es ist eben ein großer Unterschied, ob man an die Lenkung durch tote Gestirne oder an die Führung eines lebendigen und zudem liebevollen Gottes glaubt. Nicht das Schicksal, sondern der gütige Vater im Himmel wacht über deinem Leben!
Hans Heinz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.