Andacht vom 23.03.2011:
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Psalm 91,1.2
Am Beginn des vergangenen Jahres war in Presse, Rundfunk und Fernsehen fast täglich von "Rettungsschirmen" die Rede. Die Bundeskanzlerin und der Bundesfinanzminister boten sie an. Geschützt werden sollten marode Banken und große Konzerne. Zu groß war die Angst vor dem globalen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Gewaltige Milliardenbeträge sollten die Gefahr bannen - mit großem Risiko. Die Wochenzeitschrift Der Spiegel schrieb in einer Titelstory: "Wann ist der Staat eigentlich pleite?"
Im Andachtswort geht es auch um einen Schirm der besonderen Art, den Gott selbst aufgespannt hat. Er ist nicht für Banken und Industriekonzerne gedacht, sondern für Menschen wie dich und mich. Mit all unseren Sorgen, unserem Versagen und unserer Schuld dürfen wir unter diesen Schirm flüchten. Wie es scheint, hatte der Psalmschreiber damit beste Erfahrungen gemacht. Und doch wurde er nicht übermütig oder gar arrogant - und das ist mir bei diesem Text ganz wichtig geworden. Da heißt es nämlich nicht: "Wer unter diesem Schirm Zuflucht gefunden hat, dem kann nichts passieren", sondern der Verfasser schrieb ausdrücklich von Zuversicht, Hoffnung und seiner Gewissheit, dass Gott ihn recht führen würde. Und er trat nicht mit großen Ansprüchen auf, sondern weiß, dass er sich unter dem Schirm des allmächtigen, liebevollen Gottes völlig geborgen fühlen darf - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und genau darauf kommt es an.
Wir können auch heute diesem Gott nicht vorschreiben, was er für uns und mit uns zu tun hat. Aber wir können sicher sein, dass er uns - wenn wir ihm völlig vertrauen - nicht im Stich lassen wird. Er wird sich für uns als eine uneinnehmbare Burg erweisen, hinter deren Mauern Menschen vor den Angriffen der Feinde sicher sind. Es tut so gut, das zu wissen!
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.